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  • Foto: picture alliance/dpa

Zum 80. Geburtstag: Die Geheimnisse des Hamburger Kaffee-Milliardärs

Günter Herz, Hamburger Kaffee-Milliardär, wird am Mittwoch, 22. Juli, 80 Jahre alt. Über 35 Jahre lang war er an der Spitze des Familienunternehmens Tchibo und führte den Kaffee-Konzern deutschlandweit zum Erfolg. Nach einem Familienzwist musste er das Feld räumen. Doch auch danach blieb er unternehmerisch erfolgreich und engagierte sich im Trabrennsport.

Er gilt als einer der reichsten Deutschen. Günter Herz baute das väterliche Erbe, den eher mittelständischen Kaffeeröster Tchibo, zu einem Milliardenkonzern aus. Mehr als 35 Jahre führte er das Unternehmen, bis er 2001 von seinen Brüdern ausgebootet und später gemeinsam mit seiner Schwester Daniela Herz-Schmöckel mit mehr als vier Milliarden Euro abgefunden wurde.

Durch ihn wurde Tchibo zum Marktführer

Als Tchibo-Chef entwickelte Herz den Handel mit Textilien und Gebrauchsartikeln zum zweiten Standbein von Tchibo. Er war auch verantwortlich für den Einstieg beim Nivea-Hersteller Beiersdorf und die Übernahme des Zigarettenkonzerns Reemtsma – alles äußerst erfolgreiche Deals. 1997 übernahm Tchibo schließlich den Hauptkonkurrenten Eduscho und stieg damit zum Marktführer im Kaffeegeschäft in Deutschland auf.

Der älteste Sohn von Unternehmensgründer Max Herz verbringt einen großen Teil seiner Zeit auf seinem Gestüt Lasbek bei Hamburg. Dort züchtet er seit mehr als 50 Jahren Traberpferde. „Das bringt mir sehr viel Freude und ist ein guter Ausgleich zu meinen geschäftlichen Angelegenheiten und zum Alltagsstress“, sagte er einmal der „Welt“ in einem seiner seltenen Interviews.

Hamburg: Herz investiert in den Trabrennsport

Der deutsche Trabrennsport, der gerade nicht gut dasteht, lebt auch von dem finanziellen Engagement des Unternehmers Herz. Bei dem geplanten Projekt einer neuen Doppelrennbahn für Traber und Galopper in Hamburg-Horn, die der Hamburger Senat mit 30 Millionen Euro unterstützen will, wird Herz mit seinen Finanzmitteln vermutlich eine wichtige Rolle spielen.

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Nach der Trennung von Tchibo investierten Herz und seine Schwester in den vergangenen 20 Jahren in unterschiedliche Firmen und Branchen. Beim Sportartikelhersteller Puma stieg die Herz-Holding Mayfair erst ein und dann mit einem üppigen Gewinn wieder aus. Ende 2006 kaufte Herz für 575 Millionen Euro die Firma „Germanischer Lloyd“, einen maritim ausgerichteten Technik-Dienstleister und Prüfkonzern. Auch diese Beteiligung ist inzwischen wieder veräußert.

Der Milliardär zeigt sich kaum in der Öffentlichkeit 

Ebenso beteiligt war Mayfair an der mittlerweile insolventen Gastro-Kette Vapiano. Die Schwester Daniela Herz-Schmoeckel soll nach einem Bericht des „Manager-Magazins“ im vergangenen April mit ihren Kindern die Mayfair-Holding inzwischen verlassen haben.

Öffentlich tritt Günter Herz ebenso wie seine drei noch lebenden Geschwister selten auf. Auch offizielle Informationen über seine unternehmerischen Aktivitäten sind nicht veröffentlicht. (hb/dpa)

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