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  • Nach unzähligen Entschärfungen von Blindgängern geht Peter Bodes in Pension.
  • Foto: RUEGA

Zünder explodierte in seiner Hand: Er hatte einen der krassesten Jobs – bis jetzt

Unzählige Male bewahrte er Hamburg vor dem Schlimmsten. Immer dann, wenn irgendwo im Stadtgebiet ein brisanter Blindgänger oder Munition aus Kriegszeiten entdeckt wurden, war er mit seinem Team zur Stelle. Und immer setzte er sein Leben aufs Spiel. Nun entschärfte Peter Bodes nach gut 40 Dienstjahren seine letzte Bombe.

Seit Mitte der 80er Jahre gehört er zur Mannschaft des Kampfmittelräumdienst in Hamburg. Sein Handwerk hat der 1956 in Gießen geborene Bodes bei der Marine gelernt.

Erst Minentaucher, dann zum Kampfmittelräumdienst

Dort wurde er zum Minentaucher ausgebildet, wurde später Kommandoleiter der Waffentauchgruppe. Danach schloss er sich dem Kampfmittelräumdienst in Hamburg an.

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Ein Foto mit Symbolcharakter. Sprengmeister Peter Bodes (l.) übergibt das Ruder an Ronny Weiler (r.).

Foto:

RUEGA

Ein Glücksfall für die Hansestadt. Peter Voß, der damalige Leiter, prägte Bodes‘ Werdegang. Schon wenig später stieg er vom Entschärfer zum Sprengmeister auf, wurde stellvertretender Leiter. Seitdem hat Bodes nach eigenen Schätzungen weit über 500 Blindgänger in Hamburg entschärft. Zwei sind ihm noch genau in Erinnerung.

Langzeitzünder einer amerikanischen Fliegerbombe ging los

„1984 ging mir der Langzeitzünder einer amerikanischen Fliegerbombe in der Hand los. Ich hatte Glück, die Explosion ging von mir weg – so blieb ich unverletzt“. Zwei Jahre später fast das gleiche Malheur auf dem Fischmarkt. Ein Zünder löste während der Entschärfung aus, zündete die Ladung aber zum Glück nicht.

Bodes war auch maßgeblich an der Entwicklung eines Wasserschneidegeräts beteiligt, das auch heute noch zum Einsatz kommt. Mit enormen Wasserdruck wird hiermit der Zünder von Bomben herausgefräst.

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Der gelernte Marinetaucher Peter Bodes entschärfte auch Kampfmittel, die unter Wasser lagen.

Foto:

RUEGA

Nach rund 40 Jahren ist nun Schluss. Bodes (64) geht in Pension und übergibt die Leitung an Ronny Weiler, einen erfahrenen Sprengmeister, mit dem er unzählige Bomben in Hamburg entschärft hat: am Montag seine letzte im Hafen.

Feuerwehrchef Dr. Christian Schwarz bedauert den Verlust. „Ein Meister seines Faches und einer meiner wichtigsten Berater – jetzt geht der Leiter des KRD in den Ruhestand. Danke Peter Bodes.“

Innensenator Andy Grote meldete sich bei Twitter und schrieb, dass Bodes eine „Legende“ sei. „Unsere Sicherheit lag unzählige Male in seinen ruhigen Händen. Mit klarem Kopf und technisch versiertem Verstand hat er jeden noch so tückischen Zünder entschärft. Respekt!“

Ganz Hamburg, darunter etliche alte Weggefährten, Kollegen und Freunde verneigen sich und sagen „Tschüs, Peter“.

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