Hamburger E-Autofahrer genervt: Ladesäulen knallen ständig die Sicherungen raus
„Außer Betrieb“: Von 55 Schnell-Ladestationen für E-Autos in Hamburg sind derzeit 30 kaputt, weil ständig die Sicherungen rausknallen, wie aus einer aktuellen Anfrage an den Senat hervorgeht. Überhaupt ist die Zahl der Stromtanksäulen in Hamburg viel zur gering, kritisieren CDU und FDP. Der Senat will handeln
Derzeit können Hamburgs E-Autofahrer ihre Fahrzeuge an rund 1450 öffentlich zugänglichen Ladepunkten anstöpseln, das sind pro Ladesäule zwei. Die meisten Säulen sind langsam ladende, sogenannte AC-Ladepunkte. Wer es eilig hat, ist auf die schnellen, aber seltenen DC-Ladesäulen angewiesen – und auf denen steht häufig die Mitteilung: „Außer Betrieb“.
„Außer Betrieb“: Von 55 Schnell-Ladestationen für E-Autos in Hamburg sind derzeit 30 kaputt, weil ständig die Sicherungen rausknallen, wie aus einer aktuellen Anfrage an den Senat hervorgeht. Überhaupt ist die Zahl der Stromtanksäulen in Hamburg viel zur gering, kritisieren CDU und FDP. Der Senat verspricht, die störungsanfälligen Modelle nicht mehr zu bauen und stattdessen auf ultraschnelle Lademöglichkeiten zu setzen.
Derzeit können Hamburgs E-Autofahrer ihre Fahrzeuge an rund 1450 öffentlich zugänglichen Ladepunkten anstöpseln, das sind pro Ladesäule zwei. Die meisten Säulen sind langsam ladende, sogenannte AC-Ladepunkte. Wer es eilig hat, ist auf die schnellen, aber seltenen DC-Ladesäulen angewiesen – und auf denen steht häufig die Mitteilung: „Außer Betrieb“.
Häufigster Grund für das Ärgernis sind herausspringende Sicherungen beim Ladevorgang, teilt der Senat mit und stellt knapp fest: „Für die geräteseitige Problematik konnte vonseiten des verantwortlichen Herstellers der Ladeeinrichtung bislang keine Lösung angeboten werden.“
Hamburger Senat will defekte Ladesäulen ersetzen
Nun sollen keine weiteren der störungsanfälligen CD-Modelle gebaut werden. Stattdessen kündigt der Senat an, einige der defekten Ladesäulen bis Ende 2022 durch neun supermoderne „High-Power-Charger“ mit einer Ladeleistung von 150 kW zu ersetzen. Der Bund gibt Geld zu den teuren Hightech-Säulen. An diesen Superschnell-Ladestationen kann etwa ein Elektro-SUV in unter zehn Minuten eine zusätzliche Reichweite von 100 km aufladen.
Im Juli 2021 waren auf Hamburgs Straßen 11.171 Plug-in-Hybride und 9740 E-Autos unterwegs – und es werden immer mehr, die immer mehr Ladepunkte brauchen. Bis 2025 will die Stadt deshalb jährlich zusätzliche 100 Ladesäulen (der langsamen AC-Version) mit jeweils zwei Steckdosen errichten, wie der Senat auf Anfrage der fraktionslosen FDP-Abgeordneten Anna-Elisabeth Treuenfeld-Frowein ankündigt. Im vergangenen Jahr waren es allerdings nur 40 neue AC-Säulen.
CDU und FDP: Ausbau des Ladesäulennetzes zu langsam
CDU und FDP in der Hamburgischen Bürgerschaft ist das zu wenig: „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Hamburg stagniert weiterhin: Es werden zu wenig Ladesäulen gebaut“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Richard Seelmaecker. Der Senat hingegen sieht sich nicht allein in der Pflicht und setzt auf Supermärkte, Tankstellen und andere private Anbieter, die ebenfalls Ladesäulen für ihre Kunden errichten: „Der Ausbau in diesem Feld nimmt immer weiter an Fahrt auf und wird die öffentliche Ladeinfrastruktur erheblich entlasten.“
Seelmaecker kritisierte außerdem, dass die E-Autofahrer beim Stromtanken nicht mit Giro-, Kreditkarte oder PayPal zahlen können, sondern Vertragskarten brauchen. „Wir fordern als CDU-Fraktion deshalb, eine Kartenzahlung jetzt zu ermöglichen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur endlich in der ganzen Stadt schneller voranzutreiben“, sagte er.
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Zudem machten sich die steigenden Energiekosten langsam auch an den städtischen Ladesäulen bemerkbar und würden „damit natürlich ebenfalls nicht zur Steigerung der Attraktivität der E-Mobilität beitragen“, sagte er. „Auch hier müssen Bund und Länder dafür sorgen, dass Mobilität und Energiekosten auch in Zukunft bezahlbar bleiben.“ (dpa/ste)