Zu wenig Impfstoff: Wie lange Hamburg jetzt die Booster-Flaute droht
Hamburg steht viel weniger Impfstoff zur Verfügung, als für die anstehenden Booster-Impfungen benötigt wird. Das bestätigte die Gesundheitsbehörde auf MOPO-Anfrage. Die Stadt darf nicht so viele Dosen bestellen, wie sie will, sondern muss sich an vorgegebene Obergrenzen halten. Doch was bedeutet das für die Impfkampagne?
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bei der Inventur festgestellt, dass Deutschland zu wenig Impfstoff bestellt hat, das hat (natürlich) auch Auswirkungen auf die Lage in Hamburg. „Wir haben viel weniger Impfstoff, als wir brauchen“, so Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Und gibt auch gleiche eine Prognose für das erste Quartal 2022 ab.
Hamburg steht viel weniger Impfstoff zur Verfügung, als für die anstehenden Booster-Impfungen benötigt wird. Das bestätigte die Gesundheitsbehörde auf MOPO-Anfrage. Die Stadt darf nicht so viele Dosen bestellen, wie sie will, sondern muss sich an vorgegebene Obergrenzen halten. Doch was bedeutet das für die Impfkampagne?
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bei der Inventur festgestellt, dass Deutschland zu wenig Impfstoff bestellt hat, das hat (natürlich) auch Auswirkungen auf die Lage in Hamburg. „Wir haben viel weniger Impfstoff, als wir brauchen“, so Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde: „Wir müssen davon ausgehen, dass Impfstoff auch im ersten Quartal 2022 weiterhin knapp bleibt.“
In Zahlen: Bei der jüngsten Lieferung für die laufende Woche hat Hamburg für seine städtischen Impfteams 7000 Dosen Biontech erhalten, 30.000 Dosen Moderna und 12.000 Dosen Johnson&Johnson. Die nächste Lieferung soll 20.000 Dosen Biontech umfassen, 10.000 Dosen Moderna und 5000 Dosen Johnson&Johnson.
Hamburg: Jede Woche 75.000 Booster benötigt
Dem gegenüber stehen jede Woche 75.000 Erwachsene in Hamburg, die die Boosterberechtigung erreichen, weil ihre Zweitimpfung sechs Monate zurückliegt. Eigentlich kein Problem, wenn tatsächlich wöchentlich 160.000 Impfungen stattfinden würden, wie Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) gehofft hat. Tatsächlich wurden in der vergangenen Woche 117.600 Menschen geimpft, davon 85.000 in Arztpraxen – dennoch ein Rekord.
Warum Hamburg nicht einfach mehr Impfstoff bestellt? Martin Helfrich: „Das Bundesgesundheitsministerium teilt uns jede Woche die verfügbaren Mengen mit. Besonders bei Biontech gibt es Obergrenzen, bis zu denen wir bestellen dürfen.“
Biontech wird besonders für unter 30-Jährige benötigt, für die der Impfstoff von Moderna nicht empfohlen wird.
Ob das hohe Impfniveau in den Arztpraxen gehalten werden kann, ist angesichts des knappen Impfstoffs fraglich: „Montag und Dienstag in dieser Woche lagen wir sogar über den Zahlen der vergangenen Rekordwoche. Perspektivisch sind wir aber skeptisch, wenn sich die Ankündigung von Herrn Lauterbach manifestiert“, so Jochen Kriens, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg.
Hamburg: Zu wenig Impfstoff von Biontech
Heißt: Auch die Praxen werden vom Biontech-Mangel in voller Fahrt ausgebremst. „Die Ärzte sind schwer genervt“, so Kai-Peter Siemsen, Präsident der Hamburger Apothekenkammer: „Pro Praxis und Woche werden nur noch drei Violen Biontech ausgeliefert, das sind 18 Impfdosen. Viele Praxen könnten aber 30 bis 50 Dosen pro Woche verimpfen.“
Besserung sei nicht in Sicht, im Gegenteil: „Biontech und Moderna haben die Januarlieferungen teilweise auf den Dezember vorgezogen“, so Siemsen: „Das wird im Januar zum Mangel führen.“ Mit einer Entspannung rechnet der Apotheker frühestens ab „Februar oder März, je nachdem, wieviel Impfstoff Karl Lauterbach beschaffen kann.“
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Unterdessen weist die CDU den Vorwurf, Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn habe habe zu wenig Impfstoff bestellt, zurück: „Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen – obwohl er weiß, dass es gar nicht brennt“, heißt es in einem Schreiben des gesundheitspolitischen Sprechers der Union, Tino Sorge, an seine Fraktionskollegen. Zuerst berichtete die „Welt“ darüber.
CDU wehrt sich gegen Karl Lauterbach
Mit den Lieferungen für Dezember stehe genug Impfstoff zur Verfügung, „um den 34 Millionen geimpften Erwachsenen, für die eine Booster-Impfung noch aussteht, kurzfristig ein entsprechendes Angebot machen zu können“, so Sorge. Dies gelte auch unabhängig davon, wie viel Impfstoff im ersten Quartal 2022 geliefert werde – nach aktuellem Stand seien dies bereits mehr als 16 Millionen Dosen von Biontech und Moderna pro Monat. Dies sei auch genug, um bei gut zwölf Millionen umgeimpften Erwachsenen Erst- und Zweitimpfungen machen zu können.