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  • Foto: dpa

Zu viel Arbeit, Lärm und Störungen: Studie zeigt: So überfordert sind Hamburgs Lehrer

Wenig Ruhezeit, Unterrichtsstörungen, Arbeit trotz Krankheit: Hamburger Lehrkräfte sind dauerhaft überfordert. Eine Vollzeitstelle ist wegen des hohen Arbeitspensums kaum tragbar. Kein Wunder, dass viele Lehrer oft nur noch in Teilzeit arbeiten. Die Lehrergewerkschaften Hamburg fordert jetzt neue Maßnahmen, um den Beruf wieder attraktiv zu machen.

Viele Lehrer in Deutschland sind überlastet – auch in Hamburg. Dies geht aus der Studie „Lehrerarbeit im Wandel“ hervor, die der Deutsche Philologenverband (DPhV) am Montagmorgen vorstellte. Die Studie wurde vom Institut für Präventivmedizin der Universitätsmedizin Rostock durchgeführt, unterstützt durch die DAK-Gesundheit.

Fehlende Ruhezonen, hohes Arbeitspensum und viel Lärm

Obwohl sie mit ihrem Beruf zufrieden sind, bewerten 95 Prozent der Hamburger Gymnasiallehrkräfte das Arbeitspensum als zu hoch und nehmen zu oft ihren Dienst trotz Krankheit wahr. Auch die großen Leistungsunterschiede in den Klassen stellt für Dreiviertel der Lehrkräfte am Gymnasium eine Belastung dar.

Mehr als die Hälfte leidet unter Unterrichtsstörungen durch verhaltensauffällige Schüler. Zudem fehlen Rückzugsräume und Ruhezonen im Schulalltag und in der Freizeit können sich die Lehrer nicht regenerieren.

Viele Lehrer arbeiten in Teilzeit – Verband fordert Verbesserungen

„Die Studie zeigt wesentliche Gründe für die Tatsache auf, dass viele Lehrkräfte in Teilzeit arbeiten“, teilt der Vorstand der Lehrergewerkschaften Hamburg mit. Angesichts der hohen Beanspruchung vieler Lehrer würde eine Vollzeitstelle ihre Belastungsgrenzen sprengen, heißt es.

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Jetzt fordert der Hamburger Philologenverband in den Lehrergewerkschaften eine Anrechnung von Kommunikationszeiten für pädagogische und didaktische Tätigkeiten wie zum Beispiel die Erarbeitung digitaler Methoden für die Umsetzung der Digitalisierung im Unterricht, eine Verpflichtung von höchstens 23 Unterrichtsstunden, verlässliche Ruheräume und eine Verbesserung der materiellen Ausstattung der Schulen.

„Nur mit der Bewahrung der Lehrer-Gesundheit ist gute Bildung zu erreichen“, so die Lehrergewerkschaften weiter. „Wenn die Lehrkräfte genügend Zeit für das Kerngeschäft Unterricht erhalten und die Zahl der Unterrichtsstunden gesenkt wird, bleibt der Lehrkraft-Beruf in Hamburg attraktiv und es können auch in Zukunft neue Lehrkräfte gewonnen werden.“ (mp)

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