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  • Foto: Linksfraktion Eimsbüttel

Zoff um Hagenbeck-Skulptur: Rassismus? Kunstwerk „Mann mit Giraffe“ soll weg

Stellingen –

Eine acht Meter hohe Giraffe begrüßt die Besucher des berühmten Hagenbecks Tierpark. An ihren Hals klammert sich ein Mann mit schwarzem Gesicht. Die Bronze-Skulptur sei ein Beispiel für Alltagsrassismus, kritisiert die Linke in Eimsbüttel und fordert die Entfernung Kunstwerkes. 

Seit zwanzig Jahren steht die Giraffe mit dem Mann am Hals an ihrem Platz, nun sorgt das Kunstwerk für hitzige Debatten: „Sie ist so platziert, dass sie von zigtausenden Autofahrenden und Besucher*innen des Tierparks, großenteils auch internationales Publikum und Menschen mit Migrationshintergrund und/oder mit Menschen schwarzer Hautfarbe, wahrgenommen wird“, schreibt Peter Gutzeit, Co-Vorsitzender der Links-Fraktion Eimsbüttel.

Linke in Eimsbüttel: Alltagsrassismus bei Hagenbeck!

Kritiker verweisen auf die „Völkerschau“, für die Hagenbeck einst berühmt war: „Vor dem Hintergrund, dass in diesem Zoo noch vor wenigen Jahrzehnten versklavte Menschen aus Afrika zum Begaffen ausgestellt wurden, hat es mehr als nur ein ‚Geschmäckle‘ diese Skulptur zu platzieren.“

Hagenbeck-Giraffe: Bildhauer streitet rassistische Motive ab

Bildhauer Stephan Balkenhol äußert sich zu der Kritik gegenüber dem NDR: Die Skulptur bestehe aus Bronze, die nach 20 Jahren die Tendenz habe, dunkler zu werden. „Wenn man die jetzt reinigen würde, wird die Hautfarbe wieder heller“, sagte der Künstler.

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 Künstler Stephan Balkenhol hat die Giraffe erschaffen.

Foto:

picture alliance / Jan Woitas/dp

Hagenbeck-Giraffe: Das sagt die Kulturbehörde

Gutzeit bestätigt, er habe bei der Kulturbehörde angefragt, ob die Skulptur entfernt werden könne. Für ihn sei es bedeutsam, wie die Skulptur heutzutage wahrgenommen werde. Unabhängig davon, welche Farbe sie ursprünglich gehabt habe, hätten sich mehrere Menschen über die Statue beschwert.

Hagenbeck: aktiv an Aufarbeitung von Rassismus beteiligen

Hagenbeck verweist gegenüber der MOPO auf eine Stellungnahme der Stadt Hamburg: Im Rahmen eines postkolonialen Erinnerungskonzeptes sei die Geschichte von Hagenbecks Tierpark bereits kritisch thematisiert worden. „Der Tierpark wird sich aktiv an der Aufarbeitung dieses Themas beteiligen“, gibt Dr. Dirk Albrecht, Geschäftsführer der Tierpark gGmbH, bekannt.

Hagenbeck steht im Zuge der Rassismus-Debatte seit Wochen im Visier vieler Kritiker. Dem Zoo wird ein glorifizierender Umgang mit dem Gründer Carl Hagenbeck vorgeworden, dem Erfinder sogenannter „Völkerschauen“. Petitionen fordern die Hagenbeck-Statue zu entfernen und durch ein Denkmal für die Opfer zu ersetzten. (vst) 

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