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  • Foto: Florian Quandt

Zoff um Einbahnstraße: Hier sollen jetzt auch noch Radfahrer fahren

Blankenese –

Die Bezirksversammlung Altona hat am Donnerstag die Freigabe der Einbahnstraße Mühlenberger Weg für Radfahrer in Gegenrichtung beschlossen. Dies ist kein außergewöhnlicher Beschluss, zahlreiche Einbahnstraßen in Altona und anderen Bezirken sind für Fahrradfahrer in beide Richtungen befahrbar. Die FDP äußerte in einer Mitteilung dennoch ihre Empörung darüber.

„Der beschlossene Antrag der Grünen ist einer der sinnbefreitesten des Jahres. Die kurze Strecke (70 Meter) ist für gegenläufigen Fahrradverkehr denkbar ungeeignet. Sie ist eine der engsten Straßen des Stadtteils. Auf der Fahrbahn gibt es keinen Zentimeter Ausweichmöglichkeiten!”, begründet der verkehrspolitische Sprecher und stellvertrende Frakionsvorsitzende der FDP Altona, Wolf Achim Wiegand, den Unmut seiner Partei.

„Die Freigabe ausgerechnet dieser Strecke ist ein grüner Schildbürgerstreich.“ Unfälle seien programmiert.

Bezirksversammlung Altona: Freigabe des Mühlenberger Weg für Radfahrer in Gegenrichtung

Die FDP gab außerdem an, die Polizei habe von der Umsetzung wegen der Enge der Straße stark abgeraten. Weder das Bezirksamt Altona noch die Pressestelle der Polizei konnten dies bestätigen.

P. Schmidt

Peter Schmidt (68) ist für die neue Regelung.

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Florian Quandt

Auf Anfrage der MOPO erklärte die FDP-FraktionsgeschäftsführerinChristiane Thörldem Protokoll entgehe folgendes: Um Platz für den Radweg zu ermöglichen, müssten Parkplätze wegfallen. Aufgrund dessen würden Autofahrer tendenziell schneller fahren, was für Radfahrer gefährlich werden kann.

Sorge um Sicherheit der Verkehrsteilnehmer – ADFC verwundert über Missgunst

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) steht dem Beschluss positiv gegenüber: „Wir begrüßen das sehr! Es ist eine sinnvolle Maßnahme für die Förderung des Radverkehrs. Der ADFC fordert, alle Einbahnstraßen in beide Richtungen für Radler freizugeben. Die Erfahrung in anderen Straßen hat gezeigt, dass es sowohl für Rad- und Autofahrer eine Verbesserung darstellt,“ so Sprecher Dirk Lau.

Verkehrsteilnehmer freuen sich über die Regelung

Die MOPO war vor Ort: Die Straße ist zwar wenig befahren, aber wirklich sehr eng, sodass größere Autos teils auf den Fußweg ausweichen müssen. Ein Auto touchierte sogar einen parkenden PKW.

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Verkehrsteilnehmer Peter Schmidt (68), Pensionär aus Blankenese, sagt: „Ich bin Rad- und Autofahrer hier und begrüße diese Regelung. Hier ist doch kaum Verkehr. Ja, es ist eng, aber das ist es in anderen Straßen auch. Dann muss man als Radfahrer mal absteigen und als Autofahrer mal anhalten. Ich sehe da kein Problem.“

M. Koch

Matthias Koch (60) sieht kein Problem in der Freigabe.

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Florian Quandt

Auch der Fahrradfahrer Matthias Koch (60) stimmt zu: „Das wurde aber auch Zeit. In den anderen Straßen in direkter Umgebung funktioniert das doch schon länger. Einen neuen Unfallschwerpunkt sehe ich da nicht, gegenseitige Rücksicht ist natürlich gefordert.“

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