Die Rote Flora am Schulterblatt (Archivbild).

Die Rote Flora am Schulterblatt in der Sternschanze (Archivbild). Foto: dpa

Zoff in der linken Szene: Flora setzt sich gegen Palästina-Aktivisten zur Wehr

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Die Rote Flora zeigte sich von Kriegsbeginn an solidarisch mit Israel und verurteilte den Terror der Hamas scharf. In der linken Szene stößt diese Einstellung nicht nur auf Verständnis. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen und Provokationen, wie vor zwei Wochen, als eine pro-palästinensische Demonstration ausgerechnet am linksautonomen Zentrum vorbeizog. Die Flora findet jetzt erneut deutliche Worte.

Schon direkt nach dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 prangte an der Fassade der Roten Flora am Schulterblatt ein unübersehbares Statement: „Killing Jews ist not fighting for freedom! Wir sind solidarisch mit allen Menschen in Israel und allen Jüdinnen und Juden weltweit“, war dort zu lesen. Seitdem wird das linksautonome Zentrum immer wieder von pro-palästinensischen Aktivisten kritisiert – laut Flora Teil einer klaren Strategie.

Die Kritik schade jeglicher Form der linken Politik und Subkultur

„Die Strategie, uns und andere autonome antiautoritäre Linke als ‚Antideutsche‘ zu labeln, zielt darauf, unsere klare Haltung gegen Judenmord und Antisemitismus zu diskreditieren“, schreibt das autonome Kulturzentrum auf seiner Homepage.


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Besonders in den sozialen Medien sei man damit erfolgreich, weil dort vereinfachte Zusammenhänge geteilt werden. „Dieses Prinzip entwertet aber jede solidarische Praxis mit den Menschen in Gaza, in der Westbank, in Israel. Und sie trifft letztlich jede Form unabhängiger linker Politik und Subkultur“, so die Flora.

Rote Flora: „Wir werden unsere Positionen auch an der Tür verteidigen“

„Wir werden unsere Positionen auch an der Tür verteidigen“, heißt es in der Erklärung. Im Mai 2024 hatten Palästina-Aktivisten das Gebäude kurzzeitig besetzt. Vor zwei Wochen zogen Teilnehmer einer pro-palästinensischen Demonstration im Rahmen eines Gedenktages direkt an der Flora vorbei. „Am Samstag statten wir der Flora einen Besuch ab“, hatten die Organisatoren im Vorhinein gesagt. Vor Ort blieb es friedlich, aber die Vorwürfe an die Flora bestehen weiter: Ausgrenzung und Rassismus. 

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Anschuldigungen, die das autonome Zentrum nicht hinnehmen will: „Wir sind solidarisch mit den Menschen – in Israel wie in Gaza und der Westbank. Wir stehen mit denen, die sich gegen den Krieg und für ein gutes Leben für alle einsetzen. Unsere Solidarität gilt nicht Regimen, Milizen oder Regierungen, sondern denen, die versuchen, gegen die Gewaltverhältnisse zu bestehen.“ (zc)

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