Zoff ums Geld bei Hagenbeck: Chef lenkt ein – außer in einem Punkt
Seit mehr als einem Jahr kämpfen die Mitarbeiter des Tierparks Hagenbeck für höhere Löhne. Jetzt hat Geschäftsführer Dirk Albrecht eingelenkt: Es gibt mehr Geld. Aber in einem Punkt bleibt der Zoo-Boss stur.
- Deutsch (Deutschland)
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Seit mehr als einem Jahr kämpfen die Mitarbeiter des Tierparks Hagenbeck für höhere Löhne. Jetzt hat Geschäftsführer Dirk Albrecht eingelenkt: Es gibt mehr Geld. Aber in einem Punkt bleibt der Zoo-Boss stur.
Am Mittwoch gab Tierpark-Geschäftsführer Dirk Albrecht per Pressemitteilung bekannt, dass die Gehälter der Beschäftigten zum 1. Juli um 5,9 Prozent steigen. Ein Jahr später sollen sie noch einmal um 3,9 Prozent erhöht werden.
Albrecht verspricht mehr Geld – „trotz Millionen-Verlusten aus der Corona-Zeit“
„Unsere Mitarbeiter haben diese Erhöhung wahrlich verdient“, erklärte Albrecht. Man habe sich für diesen Schritt entschieden, „trotz Millionen-Verlusten aus der Corona-Zeit und erheblich gestiegener Kosten“. Zusätzlich zu der Gehaltserhöhung von insgesamt 9,8 Prozent versprach der Geschäftsführer die Zahlung von 500 Euro in zwei Raten als Inflationsausgleich.
Für die Mitarbeiter des Zoos sind das zunächst einmal gute Nachrichten. Sie kämpfen seit April 2022 für einen Tarifvertrag. Dirk Albrecht lehnt Gespräche mit der zuständigen Gewerkschaft IG BAU jedoch ab und bestreitet sogar die Zuständigkeit der Organisation. Gegenüber der MOPO hatte er stets betont, erst mit der IG BAU zu sprechen, „wenn ich gerichtlich dazu gezwungen werde“.
Gewerkschaft IG BAU will weiter für Tarifvertrag kämpfen
Das Absurde: Die nun verkündete Gehaltserhöhung entspricht exakt den Vereinbarungen der Gewerkschaft für die Beschäftigten im Garten- und Landschaftsbau. „Wenn Albrecht unsere Tarifverträge übernimmt, warum schließt er dann keine mit uns ab?“, fragt Pascal Lechner von der Gewerkschaft IG BAU.
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Zustande gekommen ist die Gehaltserhöhung offenbar auf Druck des Hagenbeck-Betriebsrats, mit dem Dirk Albrecht sich seit langem in einer erbitterten Auseinandersetzung befindet. Pascal Lechner betont: „Wir begrüßen die Entgelterhöhung. Gerade angesichts der Inflation ist das gut für die Beschäftigten.“
Die übrigen Tarifforderungen der Gewerkschaft, die auch Urlaubstage, die Wochenarbeitszeit, Kündigungsfristen, Zuschläge für Überstunden und Nachtdienste, etc. betrafen, sind aber nicht Teil von Albrechts neuem Paket. Lechner: „Wir kämpfen weiter für einen Tarifvertrag.“