Exklusiv: Zentrale City-Achse wird umgebaut – und soll erblühen
Vorbeirauschende Autos und tristes Grau: Die Verbindung von der Binnenalster über den Domplatz bis hin zur HafenCity – offiziell Domachse genannt – machte bislang keine große Lust zum Flanieren. Das soll sich jetzt ändern. In einem ersten Schritt hat die Stadt am Dienstag mit der Aufstellung von mehr als 100 Blumenkübeln begonnen. Die MOPO war exklusiv dabei und hat erfahren, was sich hier alles tun soll. Es gibt auch schon erste Visualisierungen.
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Vorbeirauschende Autos und tristes Grau: Die Verbindung von der Binnenalster über den Domplatz bis hin zur HafenCity – offiziell Domachse genannt – machte bislang keine große Lust zum Flanieren. Das soll sich jetzt ändern. In einem ersten Schritt hat die Stadt am Dienstag mit dem Aufstellen von mehr als 100 Blumenkübeln begonnen. Die MOPO war exklusiv dabei und hat erfahren, was sich hier alles tun soll.
Ein gelber Gabelstapler schiebt große Blumenkübel wie Teile eines Puzzles hin und her. Am Montag standen sie noch auf der Mittelinsel des Jungfernstiegs – jetzt bekommen sie ein zweites Leben. Auf der tristen Betonfläche an der Südseite der St.-Petri-Kirche entsteht ein blühender Aufenthaltsort.
Hamburgs Domachse: neue Treffpunkte in der City
Tobias Goevert, Abteilungsleiter der Landes- und Stadtentwicklung, und Roman Hohlbein, Projektleiter des Bezirksamts Mitte, zeigen der MOPO exklusiv die Pläne: Für die 109 alten Blumenkübel gibt es eine neue grün schimmernde Verzierung, angelehnt an die Patina der umliegenden Kupferdächer. Einige behalten ihre Bepflanzung, andere Bäumchen werden in den Inselpark (Wilhelmsburg) umgepflanzt, um die Domachse mit rotblühenden Blutpflaumen optisch einheitlich zu gestalten.
Zwischen den Kübeln stellt die Stadt am Platz hinter der St.-Petri-Kirche und auf Höhe der Straße Bei St. Annen Bänke und kleine Spielgeräte auf, um dort neue Treffpunkte für große und kleine Hamburger zu schaffen. An den Kübeln und in den Straßen sollen außerdem Symbole zur Orientierung angebracht werden, wie zum Beispiel ein kleines Dom-Symbol. Die Planungen dazu sind noch nicht ganz abgeschlossen.
Von der Binnenalster in die HafenCity
Spätestens zur Eröffnung des neuen Mega-Einkaufsviertels Westfield Überseequartier Ende April in der HafenCity sollen alle Blumenkübel an ihrem Platz stehen. Sie sind aber nur der erste Schritt, um die Domachse in eine Flaniermeile zu verwandeln.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt einen Workshop zur Umgestaltung der Domachse gestartet, auch weil befürchtet wurde, der neue Shopping-Tempel könnte der Innenstadt den Rang ablaufen. Die wichtigsten Ideen: ein Boulevard an der westlichen Seite, an dem man sich gern aufhält. Eine Erweiterung des Domplatzes im Norden mit einer zusätzlichen Bebauung für eine öffentliche Nutzung, indem Busse über den Speersort umgelenkt werden. Und eine Umgestaltung des Parkhauses Große Reichenstraße, das zwar bleiben, aber auf dem Dach oder in einzelnen Etagen weitere Nutzungen bekommen und so für mehr Menschen nützlich werden soll.
In Kürze werden auch erste Visualisierungen aus dem Workshop präsentiert. Mit der kompletten Fertigstellung der Domachse rechnet Goevert allerdings erst in etwa zwei Jahren, weil die Planungen, ähnlich wie beim Umbau des Jungfernstiegs, viele verschiedene Bereiche umfassen.
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Neben der Umgestaltung der Flächen müssen zum Beispiel auch die Verkehrswege neu gedacht werden. Am Ende sollen alle Hamburger bequem auf dem Weg flanieren, der die traditionelle Innenstadt mit der modernen HafenCity verbindet.