Zehntausend Streunerkatzen in Hamburg: „Es droht der Hungertod“
Sie leben in Hinterhöfen, verlassenen Fabrikgebäuden und sind oft halb verhungert und krank: Rund 10.000 Streunerkatzen leben nach Angaben des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) in der Hansestadt. Zu ihrem Schutz hatte die Bürgerschaft vergangenes Jahr eine Katzenschutzverordnung angestoßen. Doch die lässt auf sich warten.
Bis zum 31. März diesen Jahres sollte die Verordnung vom Senat eigentlich verabschiedet werden. Doch das ist bisher nicht geschehen. Anlässlich des Internationalen Weltkatzentages am Montag kritisieren Linkspartei und Tierschutzverein das Versäumnis der rot-grünen Regierungskoalition.
Hamburg: Katzenschutzverordnung will Samtpfoten chippen und kastrieren
Sie leben in Hinterhöfen, verlassenen Fabrikgebäuden und sind oft halb verhungert und krank: Rund 10.000 Streunerkatzen leben nach Angaben des Hamburger Tierschutzvereins (HTV) in der Hansestadt. Zu ihrem Schutz hatte die Bürgerschaft vergangenes Jahr eine Katzenschutzverordnung angestoßen. Doch die lässt auf sich warten.
Bis zum 31. März diesen Jahres sollte die Verordnung vom Senat eigentlich verabschiedet werden. Doch das ist bisher nicht geschehen. Anlässlich des Internationalen Weltkatzentages am Montag kritisieren Linkspartei und Tierschutzverein das Versäumnis der rot-grünen Regierungskoalition.
Hamburg: Katzenschutzverordnung will Samtpfoten chippen und kastrieren
„Es ist völlig inakzeptabel, dass ein einstimmiger Beschluss der Bürgerschaft bislang nicht umgesetzt wurde“, schimpft Stephan Jersch, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. Die unkontrollierte Vermehrung von Katzen und das damit verbundene Leid von Streunern in der Stadt gehe in der Zwischenzeit weiter, die Verordnung müsse schnellstmöglich verabschiedet werden.

Ziel der Katzenschutzverordnung ist es, alle Katzen in Hamburg zu chippen und zu kastrieren. Denn nur so können nach Expertenmeinung entlaufene Tiere wieder zu ihren Besitzern zurück gebracht und die stets wachsende Population von Straßenkatzen kontrolliert werden. Bisher tragen lediglich etwa 25 Prozent aller gefundenen Hauskatzen einen Chip oder sind kastriert.
Hamburger Tierschutzverein befürchtet Zunahme des Katzenleids
Auch der HTV mahnt zu einer schnellen Umsetzung des Bürgerschaftsbeschlusses. „Wenn die Politik unsere Forderung für mehr Katzenschutz nicht umsetzt, wird es immer und vor allem immer mehr Katzenleid geben“, so die erste Vorsitzende Janet Bernhardt.
Der Tierschutzverein sieht seine Kapazitätsgrenzen in der Betreuung der Straßenkatzen erreicht. Nach der Schließung des Alten Katzenhauses wegen Baufälligkeit fehlten 150 Unterbringungsmöglichkeiten für Streuner. Als offizielle Fundtieraufnahmestelle der Hansestadt habe der HTV allein in diesem Jahr bereits 394 Katzen aufgenommen – Abgabetiere sowie behördlich sichergestellte Tiere oder Katzen von Geflüchteten nicht einbezogen.
Tierschutzverein: Katzen droht der Hungertod
Von diesen knapp 400 Katzen seien nur 125 von ihren Halter:innen wieder abgeholt worden. Nicht selten würden auch trächtige Tiere gebracht. Allein die Fundtiere hätten dieses Jahr 26 Katzenbabys zur Welt gebracht. „Wenn die Lage sich nicht entspannt, drohen Aufnahmestopps im Tierheim“, schreibt der HTV in einer Mitteilung.
Das könnte Sie auch interessieren: Tierquälerei? Amt schließt Schlachthof bei Kiel
Verschärft würde die Situation der Straßenkatzen aktuell auch durch die zahlreichen Bauprojekte in der Stadt. Denn einige Futterplätze, an denen der HTV freilebenden Katzen Nahrung bereitstellt, müssten aufgelöst werden, weil auf den Grundstücken gebaut werde. Mindestens 50 Katzen drohe dadurch der Verlust ihrer Schlaf- und Futtermöglichkeiten.
„Daher appelliert der Verein an alle Hamburgerinnen und Hamburger, die über geeignete Flächen verfügen, sich beim HTV zu melden und Futterplätze für Straßenkatzen zur Verfügung zu stellen – denn ohne diese droht im schlimmsten Fall der Hungertod“, heißt es in dem Schreiben des HTV.