Zahl der Autos in Hamburg bleibt hoch – aber etwas ändert sich
Die Hamburger lieben ihre Autos. Und selbst, wenn sie immer öfter mal aufs Fahrrad steigen und sich über schicke Velorouten freuen – ihr Auto schaffen sie deshalb noch lange nicht ab. Das ist das Ergebnis einer Senatsanfrage der CDU. Demnach sind zwar weniger Autos auf Hamburgs Straßen unterwegs, aber die Zahl der gemeldeten Wagen wird und wird nicht weniger.
Die Hamburger lieben ihre Autos. Und selbst, wenn sie immer öfter mal aufs Fahrrad steigen und sich über schicke Velorouten freuen – ihr Auto schaffen sie deshalb noch lange nicht ab. Das ist das Ergebnis einer Senatsanfrage der CDU. Demnach sind zwar weniger Autos auf Hamburgs Straßen unterwegs, aber die Zahl der gemeldeten Wagen wird und wird nicht weniger.
Gut 806.000 Autos waren im Januar 2023 in Hamburg gemeldet – statistisch sind das 333 private Fahrzeuge pro 1000 Einwohner. Jeder dritte Hamburger, ob Baby oder Greis, hat also ein eigenes Auto. Seit 2008 ist die Pkw-Dichte in Hamburg weitgehend konstant und pendelt zwischen 325 und 341 Autos pro 1000 Menschen. Zählt man die gewerblichen Autos dazu, etwa von Handwerkern oder Pflegediensten, liegt der Wert derzeit gar bei 435 Fahrzeugen pro 1000 Einwohnern.
Stau-Statistik: Handwerkerautos werden nicht mitgezählt
Für seine eigene Verkehrsstatistik rechnet der Senat die Fahrzeugflotten von Hamburger Firmen allerdings heraus, weil die ja – so jedenfalls die unbelegte Behauptung des Senats – „hauptsächlich außerhalb von Hamburg und bundesweit im Einsatz“ seien. Ein „Statistik-Trick“ sei dies, geißelt Dennis Thering, CDU-Fraktionschef, diese Aussage: „Erstens werden viele Gewerbefahrzeuge auch privat gefahren und zweitens stehen natürlich auch die Autos von Handwerkern im Stau.“ Der Senat wolle damit die wahre Belastung auf Hamburgs Straßen kleinrechnen.
Der Senat hingegen betont, dass der Autoverkehr seit dem Ende der Pandemie zwar wieder deutlich zulegt, aber immer noch 13 Prozent unter dem Stand von 2019 liege, während der Radverkehr sich um ein Drittel erhöht hat. Der Senat frohlockt: Der Trend zum Homeoffice und die neu entdeckte Liebe vieler Hamburger zum Radeln habe zu einer „anhaltenden Veränderung des Mobilitätsverhaltens“ geführt.
CDU: „Klatsche für den Senat“
Das sieht CDU-Mann Thering naturgemäß ganz anders: „Die Zahlen sind eine Klatsche für den Senat: Trotz aller Versuche, den Hamburgern das Autofahren möglichst zu vermiesen, bleibt die Zahl der Autos konstant.“ Die Fahrzeuge sind bloß seltener unterwegs und stehen länger am Straßenrand. Man könnte auch mutmaßen: Wer einen der kostbaren Parkplätze ergattert hat, überlegt sich drei Mal, sein Auto dort wegzubewegen.
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Auch zum leidigen Thema „Anwohnerparken“ hat die CDU eine Anfrage an den Senat gestellt. Ergebnis: Fast alle Anträge auf Ausnahmegenehmigungen, ob von Behördenmitarbeitern, Handwerkern oder Pflegediensten, wurden in den vergangenen Jahren genehmigt. Einzig die Anträge von Firmen, die in einer Anwohnerparkzone liegen und ihre Autos am Firmensitz parken wollen, wurden größtenteils abgelehnt.