• Bei den Bauarbeiten wurden der Schotter und die kompletten Schienen vom Gleisbett entfernt.
  • Foto: Patrick Sun

XXL-Baustelle in der City: So geht’s mit den U3-Bauarbeiten voran

Altstadt –

Dort, wo bis Ende Januar die U-Bahnen ratterten, fahren jetzt Bagger hin und her: Seit fast drei Monaten ist die älteste U-Bahn-Linie Hamburgs, die U3, zwischen Baumwall und Hauptbahnhof Süd komplett gesperrt. Grund dafür sind umfangreiche Sanierungen. Die MOPO war vor Ort und hat sich ein Bild vom Baufortschritt gemacht.

Es ist ein mehr als ungewohnter Anblick am Rödingsmarkt: Nach mehr als 100 Jahren muss der sogenannte Tunneltrog, also die Rampe, über die die U3 nach der Haltestelle Rathaus ans Tageslicht fährt, komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

U3 Rödingsmarkt: Sperrung bis voraussichtlich März 2022

Der betonierte Tunneltrog liegt im Wasser und wird von Eichenpfählen getragen. Diese sind inzwischen allerdings sehr dünn geworden und müssen komplett ersetzt werden. Dafür musste zunächst das Wasser im Mönkedammfleet gesenkt und ein Damm errichtet werden. Mit 100 Mikrostahlpfählen soll die neue Konstruktion im Untergrund in Zukunft fest verankert werden.

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Die Dachkonstruktion an der Haltestelle Rödingsmarkt wird mit Sandstrahl bearbeitet.

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Patrick Sun

Die Gleise sind inzwischen bereits vom Schotter befreit und die Schienen komplett entfernt. Unter dem blauen Dach der Haltestelle werkeln die Bauarbeiter, um die Konstruktion mit Sandstrahl zu bearbeiten. Dadurch soll die Oberfläche von Rost und Verschmutzungen befreit werden.

Bauarbeiten an der U3: Wasser im Mönkedammfleet abgepumpt

Im so gut wie abgepumpten Mönkedammfleet jetzt auch sichtbar geworden: Ein Metallrohr, durch das die Fische ungestört von der Elbe in die Alster schwimmen können — eine Fischschleuse. Im Vorfeld war festgelegt worden, diese auch während der Bauarbeiten unbedingt zu erhalten.

Dort kam früher die U3 aus dem Tunnel in Richtung Haltestelle Rödingsmarkt.

Dort kam früher die U3 aus dem Tunnel in Richtung Haltestelle Rödingsmarkt.

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Patrick Sun

Parallel zum Neubau des U-Bahn Trogs laufen gleichzeitig noch andere Projekte an der wichtigen U3-Citystrecke: So sollen die Tunneldecke und -wände zwischen Mönckebergstraße und Adolphsplatz saniert und fünf Viadukte instandgesetzt werden. Eins an der Brücke Willy-Brandt-Straße, eins am Rödingsmarkt, eins am Graskeller und zwei am Mönkedammfleet.

U3 Hamburg: Sperrung zwischen Rödingsmarkt und Hauptbahnhof Süd

An der Haltestelle Rödingsmarkt wird zusätzlich die Bahnsteigerhöhung verlängert und der Bahnsteigbelag erneuert. Der historische Charakter soll laut der Hochbahn allerdings unbedingt erhalten bleiben. Hamburgs erste U-Bahn-Linie ging dort 1912 in Betrieb.

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Der Wasserspiegel musste für die Bauarbeiten abgesenkt werden.

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Patrick Sun

Außerdem werden die Haltestellen Mönckebergstraße und Rathaus barrierefrei umgebaut. Unter anderem sind Fahrstühle geplant.

U3-Sperrung in Hamburg: 30.000 Fahrgäste täglich betroffen

Betroffen von den XXL-Bauarbeiten sind täglich rund 30.000 Fahrgäste, vor der Corona-Pandemie waren auf der Strecke etwa doppelt so viel am Tag unterwegs. Zwischen den Haltestellen wurde kein Ersatzverkehr eingerichtet, denn auf der Strecke gibt es laut der Hochbahn genügend Buslinien sowie weitere Verbindungen mit U- und S-Bahn.

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Bei den Sanierungsarbeiten am Rödingsmarkt werden auch die Schienen, Schwellen, Schotter und Stromschienen ausgetauscht.

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Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 86 Millionen Euro. Die Strecke zwischen Baumwall und Hauptbahnhof Süd wird voraussichtlich noch bis Ende März 2022 gesperrt bleiben.

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