Wut über Kahlschlag von Park Fiction
Jeder Hamburger kennt den Park Fiction auf St. Pauli. Plastikpalmen und Blick auf Elbe und Werft. Der sonst so friedlich wirkende Ort ist derzeit Schauplatz großer Emotionen: Ein kleiner Kreisel sorgt für Aufregung. Die Betreiberin eines neuen Cafés habe, ohne Genehmigung, die Bäume auf der Verkehrsinsel rabiat abgeholzt und gepflanzte Blumen ausgerissen, so der Vorwurf der Organisation Park Fiction. Die Beschuldigte wehrt sich.
Jeder Hamburger kennt den Park Fiction auf St. Pauli. Plastikpalmen und Blick auf Elbe und Werft. Der sonst so friedlich wirkende Ort ist derzeit Schauplatz großer Emotionen: Ein kleiner Kreisel sorgt für Aufregung. Die Betreiberin eines neuen Cafés habe, ohne Genehmigung, die Bäume auf der Verkehrsinsel rabiat abgeholzt und gepflanzte Blumen niedergemacht, so der Vorwurf der Organisation Park Fiction. Die Beschuldigte wehrt sich.
„Wir sind erschüttert über die Rücksichtslosigkeit, mit der hier ein kleines Biotop beschädigt wird, nur weil es den Gartenvorstellungen und Interessen einer Café-Neueröffnung nicht entspricht“, heißt es von der Organisation Park Fiction auf Facebook. Die Verkehrsinsel, um die sich der Streit dreht, liegt knapp vor dem Park Fiction auf St. Pauli. Hier treffen die Antonistraße, die Bernhard-Nocht-Straße und die St. Pauli Hafenstraße aufeinander.
Hamburg: Park Fiction und Café-Betreiberin streiten über Verkehrsinsel
Der Vorwurf: Elvie B., die zum 1. April ein Café an der Bernhard-Nocht-Straße, Ecke Antonistraße aufmachen will, hätte am Mittwoch die Weide im Kreisel rabiat heruntergeschnitten, Forsythien, Rosenbüsche, Fliederbüsche, Rosmarin und Lavendel-Stauden niedergemacht, Efeu entfernt und den Ahorn, sowie einen kleinen Apfelbaum entastet.

„In den letzten Jahren hat sich auf dem Kreisel eine ökologische Beständigkeit entwickelt. Artenreichtum, Nahrung für Insekten, Nistmöglichkeiten, all das bietet das kleine Stückchen Land. Durch den Kahlschlag ist die Fläche ohne Schatten und kühlt nicht mehr. Rückzugsräume für Vögel sind erstmal weg“, schreibt Park Fiction.
„Da gab es kein Bienennest und kein Vogelnest – höchstens einen Ort zum Vögeln“, antwortet die Café-Betreiberin Elvie B. auf Nachfrage der MOPO. „Ich habe die Bäume nicht gefällt, sondern nur auf Anweisung eines Gärtners beschnitten. Ich habe Gartenarbeiten gemacht, die Pflanzen beschnitten, aber nicht ausgerissen.“ Außerdem habe sie den Kreisel gesäubert: Er sei vermüllt gewesen, voll von Hundekot, Spritzen und Drogentüten.
Die Pflanzen und Gehölze sind 2011 von den Anwohnern gepflanzt worden, so Park Fiction, das Gebiet gehört der Stadt. Eine Sprecherin des Bezirksamts Mitte sagt zur MOPO: „Die Bezirksämter Mitte und Altona haben den Gehölzschnitt nicht genehmigt. Pflegeaufträge erhalten nur die bezirkseigenen Gärtner oder Fachfirmen.“ Man prüfe derzeit eine Ahndung der Gartenarbeiten.
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Von der Organisation Park Fiction heißt es: „Wir freuen uns, ganz entgegen unserer sonstigen Art, dass Nachbar*innen und Interessierte bereits Anzeige erstattet haben.“