Was würden Sie für dieses Schmidt-Porträt bezahlen?
Helmut Schmidt war ja sehr kunstaffin. Der Lieblingsmaler des 2015 gestorbenen Altkanzlers war Bernhard Heisig, von dem er sich auch mehrfach portraitieren ließ. Jetzt aber bietet ein Maler ein Schmidt-Portrait im Internet an, der sogar meint, er könne dem weltbekannten DDR-Künstler Heisig das Wasser reichen. Seine Preisforderung: selbstbewusst!
Der Altkanzler ganz staatsmännisch im dunklen Sakko mit blau-weiß gestreiftem Hemd vor beige-gelbem Hintergrund. Schmidt blickt den Betrachter direkt an. Ja, erkennen kann man Helmut Schmidt auf dem Gemälde schon. Aber die Gesichtszüge sind doch etwas holzschnitthaft geraten.
Helmut Schmidt war ja sehr kunstaffin. Der Lieblingsmaler des 2015 gestorbenen Altkanzlers war Bernhard Heisig, von dem er sich auch mehrfach portraitieren ließ. Jetzt aber bietet ein Maler ein Schmidt-Portrait im Internet an, der sogar meint, er könne dem weltbekannten DDR-Künstler Heisig das Wasser reichen. Seine selbstbewusste Preisforderung: immerhin 6500 Euro.
Der Altkanzler ganz staatsmännisch im dunklen Sakko mit blau-weiß gestreiftem Hemd vor beige-gelbem Hintergrund. Schmidt blickt den Betrachter direkt an. Ja, erkennen kann man Helmut Schmidt auf dem Gemälde schon. Aber die Gesichtszüge sind doch etwas holzschnitthaft geraten.
Künstler Franz Josef Schäffler bietet Porträt von Helmut Schmidt auf Ebay an
Der Künstler, der das Werk schuf, heißt Franz Josef Schäffler. Der 70-Jährige stammt aus Ravensburg in Baden-Württemberg und auf seiner Website begrüßt er die Besucher: „Lassen Sie sich inspirieren von Form Farbe und Fantasie!” Weiter heißt es: „Alles malen und gestalten, was ich sehe und empfinde, meine Träume mit der Realität vermischen, Tiere, Pflanzen, Kosmos und Makrokosmos – alles, alles muss aus mir heraus.“

Aus dem Maler „heraus“ kam bereits 1990 das Schmidt-Portrait. Der MOPO erklärte Schäffler, er habe damals von einer Bekannten ein Foto von Helmut Schmidt bekommen und danach das Acrylgemälde geschaffen. Jetzt hätte er Zeit gefunden sein Lager aufzuräumen, das Bild wiederentdeckt und bei Ebay eingestellt. Erst bot er es für 4275 Euro an und als sich kein Käufer fand, erhöhte der Künstler selbstbewusst den Preis des 58 mal 68 Zentimeter großen Werks auf 6500 Euro.
Franz Josef Schäffler vergleicht sich mit Gerhard Richter
Ist das nicht ein wenig übertrieben? Das findet Franz Josef Schäffler nun gar nicht. Er sagt: „Ich beherrsche die Technik der Alten Meister.“ Die beherrschte Schmidts Lieblingsmaler Bernhard Heisig (1925-2011) auch, doch im Gegensatz zu dem doch eher regional bekannten Schäffler hat Heisigs Werk Weltgeltung. Franz Josef Schäffler aber meint: „Bei aller Bescheidenheit, ich hab’ schon eine andere Qualität als Heisig, vergleiche mich mit Gerhard Richter.“ Der 89-jährige Gerhard Richter ist weltweit der wohl höchstbezahlte zeitgenössische Maler, seine Werke werden regelmäßig für zweistellige Millionenbeträge versteigert.
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Angefangen hat der Ravensburger Schäffler übrigens als Dekorationsmaler, dann hat er als Restaurator gearbeitet und Bilderrahmen gefertigt. 1977-80 habe er dann Mal- und Grafikdesign studiert und dann an Wettbewerben, beispielsweise der Kreissparkasse Esslingen oder des Museums im Haus Beda in Bitburg, teilgenommen. Es folgten Einzelausstellungen in Orten wie Weingarten, Munderkingen oder Grünkraut. Ach ja, nicht zu vergessen, auch im „Who is Who“ sei er gelistet. Na, denn kann es ja nicht mehr lange dauern und jemand kauft das teure Schmidt-Portrait. Doch Schäffler bietet auch Alternativen an – farbenfrohe abstrakte Werke mit Titeln wie „Abstract Cosmic“ – und die gibt es schon ab 700 Euro.