• Foto: Quandt

Wohnung für einen Euro pro Quadratmeter: Aukandos Marketing-Masche in Hamburg

St. Georg –

Die 105-Quadratmeter-Wohnung befindet sich im 4. Stock eines schönen Altbaus an der Bremer Reihe in St. Georg. Und mit etwas Glück kann man sie nun für nur 355 Euro Warmmiete beziehen. Der Haken: Das Angebot kommt vom extrem umstrittenen Unternehmen Aukando. Der Mieterverein hält es schlicht für „unseriös“.

„Home Sharing Excellence“ – unter diesem Motto vermarktet Aukando seine angeblich möblierten Wohnungen und verlangt mal eben eine Warmmiete von 56 Euro/Quadratmeter – auch an der Baumeisterstraße 19, wo sich die nun angebotene 105-Quadratmeter-Wohnung befindet. Die SPD hatte vor Kurzem gefordert, dass Firmen mit „saumäßiger Vermietungspraxis“ wie Aukando das Handwerk gelegt werden muss.

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Unter der Überschrift: „Mission is possible“ startet Aukando nun eine „einzigartige Challenge“. Am 17. Mai wird angeblich auf YouTube, Instagram und Facebook ein kurzes Video gezeigt, auf dem ein Mann im schwarzen Anzug zu sehen ist. Er sitzt auf einer Bank und hat angeblich den Mietvertrag dabei. Wer herausfindet, wo sich die Bank befindet, und den Mann anspricht, der „hat das Spiel um die Wohnung gewonnen und bekommt den Mietvertrag“, schreibt Aukando. 

Vermieter in Hamburg: Aukando verlangt 29 Euro Startgebühr

Doch vorher muss man sich bei Aukando „registrieren“ lassen und 29 Euro „Startgebühr“ zahlen. Die Aktion wird laut Aukando von einem Notar überwacht. Der Mietvertrag ist auf drei Jahre befristet. Wegen unserer kritischen Berichte  wollte sich Aukando-Chef Michael Siebert gestern  gegenüber der MOPO nicht näher zu seinem Angebot äußern. 

Für Siegmund Chychla vom Mieterverein zu Hamburg ist es für die Situation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt bezeichnend, dass Vermieter zu solchen „Spielchen“ greifen. Er sagt: „Das ist mehr als bedenklich, dass Vermieter zu solchen Tricksereien greifen, um ihr Image aufzupolieren. Wir finden das einfach nur unseriös.“ 

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