Wo es sich noch lohnt, in Hamburg eine Eigentumswohnung zu kaufen
Der Lebenstraum von den eigenen vier Wänden hat sich in den meisten Stadtteilen Hamburgs ausgeträumt. Das zeigt eine aktuelle Neubau-Analyse deutlich. Die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen stiegen demnach im vergangenen Jahr ungebremst – in den etwas äußeren Stadtteilen sogar am meisten. Wo ist es in Hamburg für Normalverdiener noch am ehesten möglich, in eine Eigentumswohnung zu investieren?
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Die ersten 4 Wochen für nur 1 € testen!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
Der Lebenstraum von den eigenen vier Wänden hat sich in den meisten Stadtteilen Hamburgs ausgeträumt. Das zeigt die aktuelle Neubau-Analyse des Portals „ImmoScout24“ deutlich. Die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen stiegen demnach im vergangenen Jahr ungebremst – in den etwas äußeren Stadtteilen sogar am meisten. Wo ist es in Hamburg für Normalverdiener noch am ehesten möglich, in eine Eigentumswohnung zu investieren?
Erst vor einer Woche sorgte das Angebot „Eymers“ mitten an der Osterstraße in Eimsbüttel für Aufregung: Bis zu 13.000 Euro pro Quadratmeter sollen dort für eine Wohnung hingeblättert werden. Eine gerade einmal 67 Quadratmeter große Wohnung kostet so rund 800.000 Euro.
Hamburg: So viel kostet eine Eigentumswohnung
Wie die Analyse zeigt, liegt das allerdings weit über dem aktuellen Hamburger Schnitt von 5957 Euro pro Quadratmeter. Das sind aber schon elf Prozent mehr als noch im Jahr 2020. Die Auswertung vergleicht neu gebaute Drei-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 80 Quadratmetern in den Stadtteilen. An der Spitze der Skala steht das edle Harvestehude: Hier ist der Angebotspreis mit 8114 Euro pro Quadratmeter am höchsten, das sind sieben Prozent mehr als 2020. Nur knapp dahinter folgen Rotherbaum (8012 Euro), Uhlenhorst (7749 Euro), Hoheluft-Ost (7703 Euro) und Eppendorf (7603 Euro). Auch der im obigen Beispiel beschriebene Stadtteil Eimsbüttel findet sich relativ weit oben auf der Liste: Eine 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Neubau ist hier für 7331 Euro pro Quadratmeter zu haben.
Je weiter es vom Stadtkern raus geht, desto günstiger werden nagelneue Eigentumswohnungen: Letzter auf der Liste ist Altengamme. Hier ist der Angebotspreis nur etwa halb so hoch wie in Harvestehude und liegt bei 4100 Euro pro Quadratmeter. Davor reihen sich Kirchwerder (4187 Euro), Neuengamme (4216 Euro) und Curslack (4471 Euro). Auffällig ist aber: Obwohl die Angebote in den äußeren Stadtteilen immer noch günstiger sind als Hoheluft oder Winterhude, haben sie zumeist den größten Preiswachstum im Vergleich zum Jahr 2020: 19 Prozent hat Altengamme zugelegt, 16 Prozent Kirchwerder. Am höchsten ist der Jahresunterschied in Rissen: Um 22 Prozent ist eine Eigentumswohnung teurer als 2020.
Hamburg: Warum steigen die Immobilien-Preise weiter?
„Die anhaltenden Preissteigerungen resultieren vor allem aus den Lieferengpässen und den gestiegenen Preisen für Baustoffe wie Holz und Stahl“, sagt Kristian Kehlert, Teamleiter der Marktanalyse bei „ImmoScout24“. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine werden sich diese Herausforderungen auf absehbare Zeit vermutlich nicht entspannen“, sagt er. „Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss eine eventuelle Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank auf die Entwicklung der Nachfrage und den Preis haben wird.“
Das könnte Sie auch interessieren: Explodierende Immobilienpreise in Hamburg: Nur eine Gruppe kann sich das noch leisten
Die extrem niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre trugen jedenfalls dazu bei, dass die stetig steigenden Kaufpreise lange auch für Normalverdiener tragbar waren. Das könnte sich jetzt ändern. Derzeit ist die Nachfrage nach Baufinanzierungen noch ungebrochen: Eine Auswertung des Hamburger Kreditvermittlers Dr. Klein zeigte, dass sich Bauherren und Käufer rund doppelt so viel Geld von der Bank leihen wie noch vor zehn Jahren. Hamburger verschulden sich mit Abstand am meisten.
Wohnen in Hamburg: Wer kann sich das noch leisten?
Unsicher ist, ob die Preise bei höheren Zinsen in Zukunft wieder sinken. Fakt ist aber, dass immer weniger Menschen das erforderliche Eigenkapital ansparen können. Es zeichnet sich ab, dass hauptsächlich diejenigen, die erben, sich den Lebenstraum der eigenen vier Wände noch erfüllen können.