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  • Mahnwache an der Petrikirche in der Mönckebergstraße für die Geflüchteten aus Moria.
  • Foto: Hami Roshan

„Wir wollen das Schweigen brechen“: Bündnis hält Mahnwache für Geflüchtete aus Moria ab

Altstadt –

Im September wurde das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos durch ein Feuer verwüstet. Mittlerweile ist es ruhig geworden um die geflüchteten Menschen, ihre Not nicht mehr so sichtbar, wie noch vor zwei Monaten. Das Bündnis Solidarische Stadt Hamburg will das nicht hinnehmen. Mit einer Mahnwache in der Mönckebergstraße hat es am Freitagabend die Stimme für die Geflüchteten erhoben.

„Leave no one behind, also niemanden zurücklassen – wann könnte das wichtiger sein als jetzt, wo der Winter über die in unbeheizten Zelten Lebenden hereinbricht“, sagt Harald Möller-Santner vom Bündnis Solidarische Stadt Hamburg. Durch die jetzt entstehende Enge steige auch die Bedrohung durch Corona wieder an.

Hamburg: Mahnwache in der Mönckebergstraße für die Geflüchteten in Moria

Die Mahnwache in der Mönckebergstraße an der Ecke zur Petrikirche am Freitag verlief alles andere als still – Lautsprecher und Beamer kamen zum Einsatz. Möller-Santner kündigte vorher bereits an: „Wir wollen das Schweigen brechen. Wir wollen die menschenunwürdigen Verhältnisse auf Lesbos und anderswo in Griechenland zeigen.“ Zwischen 17 und 20 Uhr waren circa 20 Menschen an der Mahnwache beteiligt. Sie hielten Plakate auf denen stand: „Geflüchtete aufnehmen, statt ertrinken lassen! Keine Abschiebung!“

Auf einer aufgestellten Leinwand war das Video des 21-jährigen irakischen Fotojournalisten Yousif Al Shewaili zu sehen. Er kam selbst als Geflüchteter in Griechenland an und erzählt jetzt die Geschichten anderer weiter.  

Hamburger Senat: 500 Geflüchtete werden aufgenommen

Der Hamburger Senat hatte erst vor kurzem beschlossen, 500 Geflüchtete aus Moria aufzunehmen. Für das Bündnis Solidarische Stadt Hamburg ist das allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das als „ein starkes Zeichen der Menschlichkeit zu sehen“, wie der Senat es betonte, sei nach Auffassung des Bündnisses „etwas viel Selbstlob für eine minimale Geste“.

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Mit der Mahnwache forderte das Bündnis vom Hamburger Senat unter anderem ein Landesaufnahmeprogramm für mindestens 1000 Geflüchtete von Griechenland nach Hamburg und für mindestens 100 unbegleitete Minderjährige. (sr)

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