„Das ist nicht tragbar!“ Hamburger Sportverein startet Protestaktion
Bei Hitze spielen sie im Staub, bei Regen stehen sie im Wasser: Die Fußballkinder des Hummelsbütteler SV haben derzeit wahrlich keine schönen Trainingsbedingungen. Aktuell spielen sie auf einem alten Grandplatz an der Hummelsbütteler Hauptstraße, der ziemlich marode ist. Der Bezirk bereitet eine Sanierung vor – doch damit wollen sich die Vereinsmitglieder nicht abspeisen lassen. Sie gehen auf die Barrikaden.
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Bei Hitze spielen sie im Staub, bei Regen stehen sie im Wasser: Die Fußballkinder des Hummelsbütteler SV haben derzeit wahrlich keine schönen Trainingsbedingungen. Aktuell spielen sie auf einem alten Grandplatz an der Hummelsbütteler Hauptstraße, der ziemlich marode ist. Der Bezirk bereitet eine Sanierung vor – doch damit wollen sich die Vereinsmitglieder nicht abspeisen lassen. Sie gehen auf die Barrikaden.
„Ich wünsche mir einen Kunstrasenplatz, denn dann können wir auch bei Regen trainieren und müssen nicht immer die Linien aufmalen, wenn wir Spiele haben“, sagt der achtjährige Hannes. Zum Saisonauftakt nach den Sommerferien hat er sich extra ein T-Shirt gemalt, auf dem „Schluss mit Grand“ zu lesen ist.
Fußball-Eltern: „Grandplatz ist nicht tragbar“
Auch die Eltern haben fleißig Plakate gebastelt: „Ein Grandplatz ist so nicht tragbar, wenn die Kinder hinfallen, dann tun die sich richtig weh, deshalb wäre uns Kunstrasen lieber“, sagt Martin Meißner (37) aus Langenhorn, dessen Sohn Toni seit einem Jahr im Verein kickt. Tatsächlich sind Grandplätze zwar im Unterhalt günstig, die Verletzungsgefahr ist allerdings höher als bei Kunstrasen.
„Wenn es regnet steht der Platz unter Wasser, dann müssen die Spiele und Trainings abgesagt werden. Von einem Kunstrasenplatz erhoffe ich mir mehr Sicherheit, was das angeht. Auch die Staubwolken in den Sommermonaten ließen sich vermeiden“, sagt Anja Lechner (39) aus Hummelsbüttel. Ihre beiden Kinder spielen in der D- und E-Jugend, sind etwa vier Tage pro Woche auf dem Platz.
Kommt der Kunstrasen mit der neuen Feuerwache?
Im Jahr 2019 sei den Hummelsbüttelern gesagt worden, dass auf dem Gelände des benachbarten Festplatzes eine Feuerwache gebaut werden soll und nebenan ein Kunstrasenplatz. Den Platz hätten Feuerwehr und Sportverein dann gemeinsam nutzen können. Die Planung für die Feuerwache läuft. Aber: Von einem versprochenen Kunstrasenplatz ist der Verwaltung auf MOPO-Anfrage nichts bekannt.
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„Die Sprinkenhof GmbH hat eine Bauvoranfrage beim Bezirksamt Hamburg Wandsbek eingereicht. In der Folge fanden weitere Abstimmungen zum weiteren Vorgehen statt“, teilt die Feuerwehr Hamburg auf MOPO-Anfrage mit. Derzeit seien die Planung noch auf dem Status einer Machbarkeitsstudie.
Hummelsbütteler SV fühlt sich vom Bezirk vernachlässigt
Auf dem alten Grandplatz breitet sich derweil schon das Unkraut aus, und dort, wo sonst die Zuschauern stehen, wuchern die Brennnesseln. Für einen Platzwart fehlen nach Angaben des Bezirks die Ressourcen. Die Nachbarvereine aus Poppenbüttel und Langenhorn haben bereits Kunstrasen.
„Nur bei uns wurde seit mindestens zehn Jahren nichts gemacht vom Bezirk“, beschwert sich Ulrich Hari, 2. Vorsitzender des Vereins.
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Die Baugrund-Erkundung für die Sanierung des Grandplatzes soll laut des Bezirks noch einige Wochen dauern, dann beginnen die Planungen. Wann die eigentliche Sanierung startet, ist bislang unklar. Um für ihren Platz zu kämpfen, haben die Hummelsbütteler jetzt auch eine Petition gestartet, die inzwischen fast 500 Unterstützer hat.