Hauptverkehrsader in Hamburgs City wird zur Mega-Baustelle
Da, wo vorher tausende Autos und Lkws entlangfuhren, sind jetzt Fräsmaschinen im Einsatz und reißen nach und nach den porösen Asphalt auf. Abschnitte der Willy-Brandt-Straße und Ludwig-Erhard-Straße in der Hamburger Altstadt müssen komplett erneuert werden. Für Autofahrer bedeutet das einige Einschränkungen – chaotisch wurde es am Donnerstagmorgen aber vor allem für die Fußgänger. Sogar ein Polizist war im Einsatz.
Da, wo vorher tausende Autos und Lkws entlangfuhren, sind jetzt Fräsmaschinen im Einsatz und reißen nach und nach den porösen Asphalt auf. Abschnitte der Willy-Brandt-Straße und Ludwig-Erhard-Straße in der Hamburger Altstadt müssen komplett erneuert werden. Für Autofahrer bedeutet das einige Einschränkungen – chaotisch wurde es am Donnerstagmorgen aber vor allem für die Fußgänger. Sogar die Polizei war im Einsatz.
„Die Asphaltdeckschicht der Fahrbahn ist circa 20 Jahre alt und an vielen Stellen kaputt“, erklärt Jens Burmann, Fachbereichsleiter beim Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer (LSBG), der die gewaltige Baustelle koordiniert. „Das ist ein ganz natürlicher Abnutzungsprozess, immerhin fahren hier um die 60.000 Fahrzeuge pro Tag. Dazu kommen Regen, Schnee und Hagel sowie ein natürlicher Alterungsprozess.“
Baustelle Willy-Brandt-Straße: Fahrbahn muss erneuert werden
Tatsächlich fallen auf den jetzt gesperrten, leeren Fahrstreifen die etlichen Risse, Löcher und Flicken auf dem Boden auf. „Damit die Straße weiterhin so leistungsfähig bleibt, führt an einer Instandsetzung kein Weg vorbei“, sagt Burmann. „Die durchschnittliche Lebensdauer einer neuen Asphaltschicht liegt im Durchschnitt bei zehn bis 15 Jahren.“

Konkret geht es bei dem drei Millionen Euro Projekt um den Abschnitt von der Neuen Gröningerstraße im Osten bis zum Holstenwall im Westen. 40.000 Quadratmeter Asphalt werden dort bis voraussichtlich 20. Oktober erneuert.
Während der gesamten Bauzeit sind zwei Fahrspuren Richtung Millerntorplatz sowie ein Fahrstreifen in Richtung Deichstorplatz für die Autofahrer geöffnet. Letztere können aber auch über die Hafenkante (Bei den Mühren, Dovenfleet), sowie über die HafenCity in Richtung Süden oder Ring 1 ausweichen. Von Richtung Millerntor kommend können Autofahrer derzeit nicht mehr links in den Rödingsmarkt abbiegen.
Baustelle Willy-Brandt-Straße: Fußgänger laufen über die Straße
Ist die Fahrbahn dann geschafft, folgen zwischen Oktober 2023 und voraussichtlich Juni 2024 die Geh- und Radwege auf beiden Seiten. Diese werden ebenfalls komplett erneuert, dazu muss jeweils ein Fahrstreifen gesperrt werden.
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Verzögerungen für Autofahrer schließt Burmann nicht aus. „Das ist bei solch einer gewaltigen Baustelle nicht zu verhindern“, sagt er. Doch das war am Donnerstagmorgen dann gar nicht das Problem, sondern es waren die Fußgänger, die verwirrt waren. Denn wegen der Bauarbeiten können sie die Willy-Brandt-Straße nicht mehr wie gewohnt am Kleinen Burstah überqueren, die Ampeln sind aus.

Alternativen gibt es nur in weiter Ferne, unter anderem am fast 400 Meter entfernten Herrengraben – zu weit für einige, die prompt die Absperrungen weghoben und über die nach wie vor von Autos befahrene Straße rannten. Ein Polizist wurde schließlich gerufen, der die Menschen davon abhielt.
Auch die U-Bahn-Brücke am Rödingsmarkt wäre eine Option – allerdings bräuchte es dafür theoretisch eine Bahnsteigkarte. Die Ampeln am Kleinen Burstah werden noch bis Sonntag, 30. Juli, und dann wieder vom 3. bis 6. August außer Betrieb sein – danach aber durchgängig leuchten. Nach MOPO-Informationen war dort zwar eine Übergangsampel geplant, diese wurde aber aufgrund des Verkehrsflusses abgelehnt. Inzwischen ist die Situation wieder unter Kontrolle, unter anderem wurden die Absperrungen mit Kabelbindern verbunden.