Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg
  • Wer kauft das Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg?
  • Foto: Krankenhaus Groß-Sand

Wilhelmsburger Klinik gefährdet: Jetzt kommt Unterstützung für die Azubis

Wilhelmsburg –

Das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand steht vor einer großen Aufgabe: Das Klinikum hat finanzielle Probleme und muss umstrukturiert werden. Zu den Entscheidungen der Leitung gehörte daher, die Pflegeschule zum Oktober zu schließen. Azubis und Beschäftigte wollen ihre Ausbildungsstätte retten – und haben dabei zwei wichtige Institutionen für Stadtteilentwicklung auf ihrer Seite. 

„Die Strukturen des Hauses stehen auf dem Prüfstand.“ Das waren die Worte von Klinik-Geschäftsführer Christoph Schmitz in einem Schreiben der Krankenhausleitung. Nach einer langen Zeit des Schweigens hatte er sich endlich über die Zukunft des Krankenhauses Groß-Sand geäußert. Am 25. August will sich der Gesundheitsausschuss der Bürgerschaft mit dem Thema befassen. 

Kampf um Wilhelmsburger Krankenhaus geht in die nächste Runde

Eine Gruppe aus Behörde, Politik, Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung, Bistum und Krankenhausleitung tut sich zusammen, um über das Schicksal von Groß-Sand zu beraten. Wer fehlt, sind Klinikmitarbeiter und Gremien, die die Interessen des Stadtteils vertreten. Das wird in einem offenen Brief des „Zukunft Elbinsel Wilhelmsburg e.V.“ und dem Beirat für Stadtentwicklung Wilhelmsburg kritisiert.

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In dem Brief, der sich an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses richtet, begründen Manuel Humburg, Vorsitzender des Vereins Zukunft Elbinsel, und Lutz Cassel, Vorsitzender des Beirats für Stadtentwicklung, warum der Erhalt des Krankenhauses so wichtig ist. Damit stellen sie sich klar auf die Seite der Azubis, die für den Erhalt ihrer Pflegeschule protestieren. 

Proteste für Erhalt des Krankenhauses sollen lauter werden

Humburg und Cassel wollen, dass Groß-Sand als allgemeines Stadtteilkrankenhaus bestehen bleibt. „Während es in Hamburg nördlich der Elbe 40 Krankenhäuser gibt, werden südlich der
Elbe fast 300.000 Menschen von zur Zeit nur drei Krankenhäusern versorgt“, heißt es als eine von vielen Begründungen in dem Brief. Auch die Lage des Insel-Stadtteils und die Coronakrise würden die Bedeutung wohnortnaher stationärer Betreuung unterstreichen.

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Zur Zerschlagung der Ausbildungsstätte nahmen Humburg und Cassel ebenso Stellung: „Die geplante Schließung der Krankenpflegeschule bedeutet eine Verschlechterung der Krankenpflegeausbildung für den gesamten Hamburger Süden“, heißt es weiter. Es sei davon auszugehen, dass die Proteste in der Belegschaft und im Stadtteil sich noch erheblich steigern werden. Ob sich der Gesundheitsausschuss von dem Zusammenhalt der Wilhelmsburger beeindrucken lässt, bleibt abzuwarten. (mhö)

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