• Mitte Dezember brannte der Penny-Markt auf der Veddel aus und musste für mehrere Wochen schließen.
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Wiedereröffnung nach drei Monaten: Die Veddel hat ihren einzigen Supermarkt wieder!

Veddel –

Nach 72 Einkaufstagen ist es endlich soweit: Der Penny auf der Veddel hat seine Türen wieder geöffnet. Nachdem das Gebäude kurz vor Weihnachten abgebrannt war, blieb zum Einkaufen nur der Weg runter von der Halbinsel. Der nächste Supermarkt ist zwei Kilometer entfernt – für viele war diese Zeit eine große Herausforderung.

Die Ermittlungen im Brandfall dauern noch immer an. Mitte Dezember wurden die Einsatzkräfte zunächst zu einem brennenden Einkaufswagen gerufen. Vor Ort stellte sich die Situation aber etwas anders da: Die Flammen hatten auf das Gebäude des Penny-Marktes am Sieldeich übergegriffen. Der Markt musste schließen.

Hamburg: Supermarkt auf der Veddel schließt nach Brand

„Tagtäglich kamen Kunden zu uns und haben gefragt, wann es wieder los geht“, sagte der Verkaufsleiter Mark-Peter Michelis dem „Hamburg Journal“. Dass es schnell gehen musste, zeigt sich im Inneren des Ladens. An einigen Stellen tropft es noch von der Decke, Bauarbeiten sind nicht beendet. Aber alles sei besser, als nicht zu öffnen, so der Marktleiter.

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Vor einer Woche sei der Penny-Markt noch eine leere Halle gewesen. Innerhalb weniger Tage sind Regale, Kühlschränke und Waren eingezogen, so Michelis.

Hamburg: Auf der Veddel fehlt es an Grundversorgung

In den vergangenen Wochen rückten die Bewohner der Veddel enger zusammen. Verschiedene Initiativen organisierten Einkäufe, Nachbarn halfen sich und jeden Donnerstag hält ein mobiler Tante-Emma-Laden auf der Halbinsel.

„Für die Menschen im Stadtteil ist es besonders schwer zu hören, dass zum Beispiel im Veddeler Süden große Projekte geplant sind und hier die Grundversorgung fehlt“, sagte Judith Szillus (SPD) vom Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel. Es gäbe keine Drogerie und wenig Ärzte.

Forderung: Denkmalschutz des alten Zollgeländes auflösen 

Die Lösung für das Versorgungsproblem sehen viele in der Auflösung des Denkmalschutzes des alten Zollgeländes im Norden der Veddel. Das Gebiet liegt derzeit brach und ist abgesperrt.

Der Bezirk Mitte hatte für das Gelände ein Nachversorgungszentrum geplant in dem Discounter, Supermarkt, Drogerie, Ärzte und sogar ein Hochzeitssaal Platz finden würden. Doch die Denkmalschutzbehörde stuft die verfallenden Gebäude noch immer als Denkmäler ein. (sr)

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