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Wieder Straßenpartys: Kiez und Schanze: Jetzt drohen Betretungs- und Alkoholverbote

St. Pauli –

Der Urlaub neigt sich dem Ende zu, die Zahl der mit Corona Infizierten liegt wieder im zweistelligen Bereich. Trotzdem waren die Schanze und der Kiez gestern wieder voller Menschen. Und das Partyvolk soll sich erneut nicht an die Abstandsregeln gehalten haben. Jetzt drohen schärfere Regeln, durch die der Ausschank von Alkohol und sogar das Betreten bestimmter Gebiete verboten werden könnten.

Gesundheitsbehörde und die betroffenen Bezirke Altona und Mitte hatten in der vergangenen Woche dem Partyvolk eine „letzte Chance“ eingeräumt, sich an diesem Wochenende endlich an die geltenden Abstandsregeln und die Maskenpflicht zu halten.

Schanze und Kiez: Kein Abstand, keine Masken

Das scheint nicht geklappt zu haben. Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, sagt jetzt zur MOPO: „Ich bin pessimistisch nach dem, was wir gestern wieder gesehen haben. Massenhafte Verstöße gegen Corona-Auflagen kann der Senat nicht tolerieren.“

Polizisten haben das Geschehen am Schulterblatt im Blick.

Polizisten haben das Geschehen am Schulterblatt im Blick.

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Röer

Die Gesundheitsbehörde will sich in der kommenden Woche mit Polizei und Ordnungsämtern zusammensetzen und die Ereignisse der Nacht auswerten. Helfrich: „Dann kann es schon in der nächsten Woche zu einer Allgemeinverfügung kommen.“

Denn gerade jetzt zum Ferienende sei ganz besondere Vorsicht geboten. „Wir müssen die Lage in der Schanze und auf dem Kiez noch genauer beobachten als in den vorigen Wochen.“ Jeder müsse den Ernst der Lage erkennen.

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Am Freitag sah es zunächst auch so aus, als hätten alle verstanden, worum es geht. Kiez und Schanze waren zwar gefüllt, die Polizei konnte aber für Abstand sorgen und kontrollierte auch, ob die Gastronomen nicht zu viele Gäste reinließen. „Es gab schon schlimmere Abende“, so ein Polizist zur MOPO.

Doch das lag dann wohl doch nur am schlechten Wetter und nicht an der Einsicht der Besucher. Denn am Sonnabend soll es wieder genauso brechend voll gewesen sein, wie in den Wochen zuvor. Gegen 22 Uhr verhängte die Polizei ein Ausschankverbot gegen ein Lokal am Schulterblatt. Die wenigsten trugen Schutzmasken oder hielten Abstände ein.

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Auf St. Pauli sah es ähnlich aus. Die Eingänge zur Großen Freiheit wurden – genau wie eine Nacht zuvor – abgeriegelt. Doch trotz der Maßnahme schlängelten sich viele Partygänger ungeschützt aneinander vorbei.

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Mit einer scharfen neuen Allgemeinverfügung könnten Schanze und Kiez jetzt trockengelegt werden, denn es droht allen Kiosken ein Alkohol-Verkaufsverbot ab 22 Uhr. Auch ein Betretungsverbot besonders beliebter Corner-Hotspots könnte Teil einer solchen Verfügung sein. Die CDU fordert das Verkaufsverbot bereits ab 20 Uhr.

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