Sie brachte den Flair von Luxus-Salons in heimische Badezimmer, gilt als Erfinderin des Trockenschnitts und letzte große Star-Friseurin Deutschlands. Seit Jahrzehnten werden in den Salons der hanseatischen Haar-Ikone Marlies Möller Promis die Lockenwickler eingedreht und gut betuchte Häupter geföhnt und frisiert. Doch jetzt ist das Lebenswerk von der 87-Jährigen offenbar in Gefahr. Ihr kleines Frisuren-Imperium soll in schwerer wirtschaftlicher Schieflage sein.
Ob Mode-Guru Roberto Cavalli, Sängerin Gloria Estefan oder TV-Köchin Sarah Wiener: Sie alle legten ihre Haare bereits in die versierten Hände von Marlies Möller. Die Kartei der Hamburger Promi-Coiffeurin gilt seit jeher als prall gefüllt mit bekannten Namen, auf den Stühlen ihrer Salons nehmen seit Jahrzehnten gern gut situierte Hamburger:innen Platz.
Möller, die 1962 ihren ersten Salon in Rotherbaum eröffnete, gilt nach dem Tod von Udo Walz 2020 als letzte große Star-Friseurin in Deutschland, die mit Expertise und Herzblut ihr eigenes Haar-Imperium schuf. In mittlerweile sieben Filialen, vier in Hamburg, unter anderem einen 1000 Quadratmeter großen Salon am Neuen Wall, Düsseldorf und Palma auf Mallorca schneiden und föhnen mehr als 100 Mitarbeiter:innen. Nun steht Möller, die nach eigener Aussage in ihrem Leben fast 80 verschiedene Frisuren getragen hat, womöglich vor den Trümmern ihres Unternehmens, das sie jahrzehntelang und mit vollem Einsatz aufbaute.
Friseur-Imperium von Hamburgerin Marlies Möller in der Krise?
So gab es offenbar bereits zum Ende 2021 fast zwei Millionen Euro offene Forderungen, aber nur knapp 430.000 Euro Sachwerte, also Immobilien und Inventar. Angeblich steht sogar eine Insolvenz im Raum. Eine Sprecherin des Unternehmens wirkte auf MOPO-Nachfrage wenig überrascht von den Gerüchten, äußerte sich jedoch nicht.
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Sollte Marlies Möller wirtschaftlich scheitern, wäre dies das Ende eines Hamburger Traditionsunternehmens, das auch immer Familienunternehmen war. Erst führte Ex-Mann Manfred die Geschäfte, Sohn Christian übernahm den Posten vor fast 30 Jahren von seinem Vater. Was Möller über Hamburgs Grenzen bekannt machte: Dutzende Haar-Pflegeprodukte, die seit Jahren im großen Stil bei Douglas und Co. vertrieben werden.
Die Hamburger Karrierefrau war damals eine der ersten, die Shampoo, Conditioner und Bürste selbst designte, entwickeln ließ und großflächig in die Regale brachte – und so jedermann die Chance hatte, ein wenig Luxus-Salon-Flair ins eigene Badezimmer zu bringen. Außerdem brachte ihr die Technik des Trockenschnitts, den sie quasi erfand, bundesweit Ansehen in der Friseur-Szene.
Wie tief steckt Hamburgs Star-Friseurin Marlies Möller in der Krise?
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