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Wie lange dauert das denn noch?: Die lahmste Bahn-Baustelle in Hamburg

Barmbek-Nord –

Absperrgitter, Erdhaufen und dicke Rohre vor dem S-Bahn-Eingang. Graffiti-Schmierereien in der Station. Die S-Bahn-Station Alte Wöhr ist seit Jahren eine Baustelle. Während Bahnsteige, Treppen und Beleuchtung seit Mitte des Jahres fertig sind, tut sich auf dem Bahnhofsvorplatz herzlich wenig. Nicht einmal das Schild mit dem Fertigstellungsdatum wird von der Deutschen Bahn noch aktualisiert.

Wer hier täglich in die S-Bahn steigt, dem geht die Lage massiv auf die Nerven. Ein MOPO-Leser schreibt: „Ich bin mit Frau und Baby im Dezember 2016 in die Ecke gezogen. Der Kleine war gerade geboren. Es war schwierig, mit dem Kinderwagen die Baustelle zu betreten. Aber an der Tafel stand Fertigstellung Frühjahr 2017!“

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Hamburg: Bahnhof Alte Wöhr ist die Dauer-Baustelle der Stadt

Das große Baustellenschild der DB Netz verkündet noch voller Stolz die „Modernisierung Alte Wöhr und Neugestaltung Vorplatz“ mit Fertigstellungsdatum. Das ist mittlerweile allerdings bereits mehrfach überklebt worden. Jetzt steht dort „bis Dezember 2019“. Noch einmal frisch überkleben wollte die DB das offenbar nicht. Vielleicht, weil sie sich nicht traut, ein neues Fertigstellungsdatum anzugeben?

Die DB war an der Station Alte Wöhr in Barmbek-Nord zu optimistisch.

Das Bauschild an der S-Bahn Alte Wöhr spricht von einer Fertigstellung im Dezember.

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Eva Jost

Auf MOPO-Nachfrage heißt es von der Bahn: „Die Arbeiten werden voraussichtlich Anfang Februar 2020 beginnen und nicht vor Ende des 2. Quartals 2020 beendet sein.“ Als Grund für die Verzögerungen werden Änderungen in den Planunterlagen genannt. Der DB ServiceStore wird zeitgleich ausgebaut, heißt es von DB-Sprecherin Franziska Hentschke. Eine vorsichtige Aussage, wenn es doch Herbst oder Winter 2020 wird, hat man auch nichts Falsches gesagt.

S-Bahn Alte Wöhr: Bauarbeiten noch bis zum Sommer 2020

Früher bis zum Abriss des alten Gebäudes saßen Fahrgäste auch gern unter der Birke und haben geklönt. Mittlerweile sind alle Anwohner nur noch genervt und fühlen sich veräppelt von den Verzögerungen. Auch wer zum Konzert in den Stadtpark will, muss sich das Elend ständig ansehen. Auch dass die erst im Sommer fertiggestellte Bahnstation völlig unter Graffiti verschwindet, sorgt für geringes Wohlbefinden.

Nein, diese Treppe lädt wirklich nicht zum Hinabsteigen ein.

Nein, diese Treppe lädt wirklich nicht zum Hinabsteigen ein. Dabei ist sie noch gar nicht alt.

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Die Arbeiten innerhalb der Bahnstation hatten sich zuvor auch deutlich länger hingezogen, als geplant. Die Unterführung, Treppen und die Verlängerung des Bahnsteigdaches waren im Sommer fertig geworden. Ebenso der Fahrstuhl. Auf dem verwitterten Schild am Bauzaun steht ebenfalls noch, dass es bei der Gestaltung des Vorplatzes zu Einschränkungen kommt, „von Mai bis September 2018“. Vielleicht sollte die Bahn zumindest dieses Schild mal endlich abnehmen. (san)

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