Berlin macht es vor! Kommt endlich das Elbe-Freibad?
Berlin hat es schon, Hamburg hätte es gern: ein Badeschiff. Nach mehr als zehn Jahren Diskussion könnte das Schwimmbad auf der Elbe jetzt Realität werden, und zwar im Harburger Binnenhafen, wo laut Bezirk tatsächlich eine Fläche für den Ponton vorhanden wäre. Allerdings gibt es noch eine Hürde.
Berlin hat es schon, Hamburg hätte es gern: ein Badeschiff. Nach mehr als zehn Jahren Diskussion könnte das Schwimmbad auf der Elbe jetzt Realität werden, und zwar im Harburger Binnenhafen, wo laut Bezirk tatsächlich eine Fläche für den Ponton vorhanden wäre. Allerdings gibt es noch eine Hürde.
Ein Beach-Club, Gastronomie und vielleicht sogar ein Badeschiff sollen den Harburger Binnenhafen zu Hamburgs neuem Sommer-Sehnsuchtsziel machen. Ab in den Süden! Auf Nachfrage der MOPO bestätigte der Bezirk, dass für die entsprechenden Flächen am Treidelweg demnächst ein „Interessenbekundungsverfahren“ veröffentlicht wird.
Ein Badeschiff für den Harburger Binnenhafen
Heißt: Es werden Leute gesucht, die den Sommertraum vom Freibad auf der Elbe wahr werden lassen: „Im Verfahren werden Interessenten für drei Wasserliegeflächen am Treidelweg und eine Wasserliegefläche am Östlichen Bahnhofskanal und für die Landfläche am Treidelweg gesucht“, teilt eine Sprecherin des Bezirks mit. Auf der Landfläche soll ein Beach-Club entstehen, auf dem Wasser könnte eine der Flächen für ein Badeschiff genutzt werden.

Die Idee für ein Badeschiff liegt im Bezirk schon seit 2008 auf dem Tisch. Zunächst angestoßen von der schwarz-grünen Bezirkskoalition, wurde als potentieller Standort 2009 die Hafenfläche am Treidelweg ausgemacht – doch dann verschwanden die Pläne wieder in der Schublade.
Badeschiff im Binnenhafen war kurz vor dem Scheitern
2020 sah es dann so aus, als sei der Plan eines Badeschiffs für den Harburger Binnenhafen gescheitert. Das Oberhafenamt lehnte den Ponton mit der Begründung ab, er würde den Schiffsverkehr der gegenüberliegenden Jöhnck-Werft behindern.

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Nach Gesprächen mit der Werft fand sich doch eine Lösung: Das Badeschiff könnte mit einer maximalen Breite von 8 Metern weiter nördlich oder südlich von der ursprünglich geplanten Stelle liegen. Im Bereich des Wendekreises der Werft wäre zudem ein Ponton mit 4 Metern Breite denkbar etwa für gastronomische Angebote.
Badebetrieb verursacht hohe Kosten
Scheint als ob es diesmal wirklich mit dem Schwimmbad auf der Elbe klappen könnte, wäre da nicht noch eine letzte Hürde: Ein Betreiber muss her.

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„Zu so einem Badebetrieb gehört viel mehr als das reine Schwimmbecken“, sagt Michael Dietel, Sprecher des städtischen Schwimmbadbetreibers „Bäderland“ auf MOPO-Anfrage. „Die Infrastruktur, eine Wasseraufbereitung, sanitäre Einrichtungen, und eine Wasseraufsicht sind ebenfalls nötig. Zudem kann so ein Becken nur saisonal betrieben werden.“
Beach-Club mit Badeschiff als Lösung?
Kurzum: Ein Interessent müsste hier richtig Geld in die Hand nehmen. Auch die Idee eines Badeschiffs an der Alster, die schon unter Bürgermeister Ole von Beust (CDU) Thema war, scheiterte bisher immer wieder an den Kosten.
Um Badeschiffe wirtschaftlich zu halten, sind in anderen Städten oft gastronomische Angebote angeschlossen. Das wäre auch im Harburger Binnenhafen möglich – sofern sich ein Betreiber bereit erklärt, Beach-Club und Badeschiff zusammen zu übernehmen.