„Geld her, oder wir zerstören dich“: Gangster erpressen Hamburger Gastronomen!
1500 Euro oder wir zerstören deinen Ruf: Das steht in der Mail mit dem Betreff „Das Ende vom Restaurant Heimatjuwel , die Gastronom Marcel Görke erhält. Die Erpresser behaupten, ein Konkurrent hätte sie auf ihn angesetzt. Und sie selbst seien „absolute Experten darin, Gastrobetriebe zu zerstören“. Doch statt sich einschüchtern zu lassen, veröffentlicht der Gastronom die Mail – und findet heraus, dass er längst nicht das einzige Opfer dieser Masche ist.
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1500 Euro oder wir zerstören deinen Ruf: Das steht in der Mail mit dem Betreff „Das Ende vom Restaurant Heimatjuwel“, die Gastronom Marcel Görke erhält. Die Erpresser behaupten, ein Konkurrent hätte sie auf ihn angesetzt. Und sie selbst seien „absolute Experten darin, Gastrobetriebe zu zerstören“. Doch statt sich einschüchtern zu lassen, veröffentlicht der Gastronom die Mail – und findet heraus, dass er längst nicht das einzige Opfer dieser Masche ist.
„Das war schon ein Schreck, als ich die Mail am Donnerstagmorgen auf dem Weg zur Kita überflogen habe“, sagt Marcel Görke im Gespräch mit der MOPO. Ihm gehört das Restaurant „Heimatjuwel“ mit gehobener Bistroküche im Stellinger Weg in Eimsbüttel. Zuhause habe er sich die Mail noch einmal genau angesehen – er hatte „ein mulmiges Gefühl“.
Betrüger: „Keiner wird mehr zum Essen zu dir kommen“
Das steht in der Mail mit dem Betreff „Das Ende vom Restaurant Heimatjuwel Marcel Görke“, gespickt mit Rechtschreibfehlern: „Wir beide wissen der Erfolg im Gastro Bereich steht und fällt mit dem ruf eines Unternehmens, Hat man erstmal ein schlechten ruf weg ist es nur noch einer Frage der zeit bist die Kunden ausbleiben und das geschäft nicht mehr läuft.“ Die Absender seien „absolute Experten darin, Gastrobetriebe zu zerstören“.
Ein Konkurrent habe eine „nette Summe Geld“ gezahlt, „um deinen Ruf zu zerstören“. Und: „Weil das aber ein Arschloch ist, wollen wir dir die Chance geben, dass dies nicht passiert.“ Sehr großzügig. Die Absender verlangen 1500 Euro in Bitcoin, sonst würden sie Geschichten über Lebensmittelvergiftungen und schlechten Service in den Google-, Facebook- und Instagram-Bewertungen hinterlassen. Am Ende habe das „Heimatjuwel“ nur noch einen Stern. „Ganz einfach gesagt: Keiner wird mehr zum Essen zu dir kommen“, heißt es.
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Marcel Görke will sich nicht einschüchtern lassen – und doch macht ihm die Drohung Angst. „In der jetzigen Zeit kann man so etwas wirklich gar nicht gebrauchen“, sagt er. „Die Gastro ist ohnehin schon gebeutelt.“ Es habe ihn beunruhigt, dass die Daten des Restaurants so genau in der Mail aufgeführt waren.
Drohmail: Das rät Marcel Görke anderen Betroffenen
Trotzdem entschied sich Görke gemeinsam mit seiner Frau und seiner Restaurantleitung, die Mail auf Facebook öffentlich zu machen und zur Polizei zu gehen. In dem sozialen Netzwerk meldete sich prompt eine Branchenkollegin, die die gleiche Mail bekommen hatte. Und auf der Polizeiwache wartete mit ihm ein weiterer Betroffener. „Der wirkte noch deutlich aufgelöster als ich“, sagt Marcel Görke.
Die Polizei sagte Marcel Görke, dass die Anzeige genau richtig gewesen sei. Das rät Görke auch anderen Betroffenen. Nun wird ermittelt. Der Gastronom: „Mit meinem Post auf Facebook wollte ich bewirken, dass andere Gastronomen vorgewarnt sind – und dass Menschen Bescheid wissen, falls die Trolle ihre Drohung wahr machen.“