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Eingang des UKE
  • Im UKE kam es an Ostern 2011 zu einem tragischen Behandlungsfehler. Jetzt sprach das Landgericht sein Urteil.
  • Foto: picture alliance/dpa

Wie durchseucht ist Hamburg?: Große Corona-Studie: Tausende Hamburger sollen mitmachen

Um die „Durchseuchung“ der Hamburger Bevölkerung mit dem Coronavirus festzustellen, startet das UKE ab sofort bis Dezember 2021 eine breitangelegte Studie: Viele Tausend ausgewählte Hamburgerinnen und Hamburger, Erwachsene und Kinder, werden ab Mittwoch, 29. April, angeschrieben und gebeten, an der Untersuchung teilzunehmen. Die Corona-Studie findet im Rahmen der größten lokalen Gesundheitsstudie der Welt statt: Die Hamburg City Health Study (HCHS), die bereits seit 2016 läuft.

In der breitangelegten Corona-Studie sollen die Entwicklung der „stillen“ Infektionen mit dem neuartigen Corona-Virus, also die Infektionen ohne Symptome, und die „Durchseuchung“ der Hamburger Bevölkerung in Echtzeit untersucht werden. Auf diese Weise kann festgestellt werden, wie viele Bewohner bereits – vielleicht ohne ihr Wissen – immun sind. Erste Ergebnisse sollen bereits im Laufe des Jahres vorliegen.

Corona-Studie in Hamburg zur Immunität von Kindern

Die Studie untersucht zudem mit Rachenabstrichen und Antikörperstests mögliche Covid-Erkrankungen und Immunisierung bei bis zu 1.000 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 und 18 Jahren. Dabei handelt es sich um die Kinder und Enkel der repräsentativ ausgewählten Studienteilnehmer. 

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Ania Muntau, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKE.

Foto:

picture alliance/dpa

„Die Frage nach der Infektionsanfälligkeit von Kindern auf das Coronavirus gibt uns zurzeit noch Rätsel auf, mit dieser Studie möchten wir herausfinden, wie viele Kinder aktuell mit Sars-CoV-2 infiziert sind oder die Infektion schon hinter sich haben“, so Professorin Ania Muntau, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKE.

Strenge Regeln für Teilnehmer der UKE-Studie zur Durchseuchung

Für alle Studienteilnehmer gelten umfangreiche Hygieneregelungen. Alle müssen vor Studienbeginn einen Selbstbeurteilungsbogen zur Einschätzung der Symptomfreiheit beziehungsweise Immunität ausfüllen. Liegt zum Testzeitpunkt eine Atemwegsinfektion vor, wird kein Abstrich genommen.

UKE untersucht auch Blutspenden auf Antikörper

Neben der kontinuierlichen Untersuchung der ausgewählten Hamburgerinnen und Hamburger werden am UKE derzeit bereits Blutproben aus dem Jahr 2017 sowie aktuelle Blutspenderproben auf das Vorliegen von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 getestet.

Fegebank: Erkenntnisse zur Immunität der Hamburger wichtig für die Politik

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) dankt dem UKE: „Wir haben mit der Hamburg City Health Study die Chance, die Entwicklung des Virus unter den Bedingungen einer Großstadt beobachten und binnen kurzer Zeit erste Erkenntnisse zu bekommen. Diese können für politische Entscheidungen von erheblicher Bedeutung sein.“

In Hamburg findet die größte lokale Gesundheitsstudie der Welt statt

Die Hamburg City Health Study (HCHS) ist die größte lokale Gesundheitsstudie der Welt. 45.000 Hamburgerinnen und Hamburger zwischen 45 und 74 Jahren werden über Jahre intensiv untersucht, um die Risikofaktoren für häufige Erkrankungen wie Herzinfarkt, Vorhofflimmern, Schlaganfall, Demenz oder Herzinsuffizienz zu identifizieren. Das Ziel ist es, individualisierte Behandlungsmöglichkeiten und eine gezielte Prävention zu entwickeln.

Dafür arbeiten mehr als 30 Kliniken und Institute des UKE zusammen. Die Studie ist nach einer neunmonatigen Pilotphase im Februar 2016 erfolgreich gestartet. Inzwischen sind rund 14.000 Hamburgerinnen und Hamburger untersucht worden. Weitere Informationen für Interessierte und Studienteilnehmer gibt es unter uke.de/hchs. (ste)

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