Wie dieses Gebäude einen benachteiligten Hamburger Stadtteil aufwerten soll
Der erste Spatenstich ist erfolgt: In Neugraben-Fischbek wird das „Ohrns Inn“ gebaut, am Montag gab die Politik den Startschuss für das Quartiershaus am Schulstandort Ohrnsweg. Das Gebäude soll den Stadtteil im Südwesten Hamburgs aufwerten – und steht damit sinnbildlich für die Herausforderungen, vor denen die Ränder der Stadt stehen. Der Senat erhofft sich einiges von dem Projekt – und nimmt dafür viel Geld in die Hand.
Immer mehr Hamburger zieht es aus der Innenstadt in die äußeren Stadtteile. Einer davon ist das im tiefen Südwesten gelegene Neugraben-Fischbek. Der Bezirk Harburg erwartet hier in den nächsten zehn Jahren ein riesiges Bevölkerungswachstum.
Immer mehr Hamburger zieht es aus der Innenstadt in die äußeren Stadtteile. Einer davon ist das im tiefen Südwesten gelegene Neugraben-Fischbek. Der Bezirk Harburg erwartet hier in den nächsten zehn Jahren ein riesiges Bevölkerungswachstum. Um das Aufeinandertreffen der Neuankömmlinge mit den Alteingesessenen zu fördern, wird das Quartiershaus „Ohrns Inn“ gebaut.
Entstehen soll das etwa sieben Millionen Euro teure Gebäude am Schulstandort Ohrnsweg – genau zwischen den Bestandsgebieten Sandbek/Fischbek sowie den Neubauquartieren Fischbeker Heidbrook und Fischbeker Reethen. Am Montag setzten Bausenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD), Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Harburger Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen dafür den ersten symbolischen Spatenstich.
Neugraben-Fischbek: Neubauprojekt startet am Ohrnsweg
„Neugraben-Fischbek soll als Stadtteil attraktiver und familienfreundlicher werden“, sagt Stapelfeldt. „Der Neubau wird die soziale Infrastruktur bündeln und neue multifunktionale Räume für gemeinschaftliche Nutzungen aufnehmen.“
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Konkret sollen im Erdgeschoss ein Stadtteilbüro sowie ein Stadtteilraum entstehen. Letzterer kann von Institutionen und Initiativen aus der Nachbarschaft für ihre Veranstaltungen genutzt werden. Im Obergeschoss sind ein Kinderhort sowie eine Jugendberatung der bezirklichen Straßensozialarbeiter geplant.
Neugraben-Fischbek soll als Stadtteil attraktiver werden
Der Bezirk rechnet aufgrund der vielen Neubauwohnungen mit 12.000 zusätzlichen Stadtteilbewohnern in nur einem Jahrzehnt. Bezirksamtsleiterin Fredenhagen bezeichnet den Bau des Quartiershauses als einen „ersten Anker“ für die weitere Zukunft von Neugraben-Fischbek. Weitere Projekte sollen folgen.
Entworfen haben das Gebäude die Architekten „Herr & Schnell“ in Zusammenarbeit mit „Gonzalez Hinz Zabala Architects“. Gebaut wird es komplett aus Holz, die Außenwände in Holztafelbau und die Decken entstehen aus Massivholz. Das Dach wird anschließend begrünt und bietet zudem Platz für eine Photovoltaik-Anlage.
Neugraben-Fischbek: So finanziert sich das Projekt
Finanziert wird das Quartiershaus einerseits aus den „RISE-Mitteln“. Das städtische Rahmenprogramm „Integrierte Stadtteilentwicklung“ fördert laut eigener Aussage lebendige Quartiere und bezuschusst das Gebäude mit 2,5 Millionen Euro. Die restlichen 4,5 Millionen Euro stammen aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm, das die Hamburger Wirtschaft mithilfe staatlicher Investition aus der Corona-Krise holen will. Fertig werden soll das Haus auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern noch in diesem Jahr.