Wie eine Hamburgerin alte Möbel rettet – und was Sie davon haben
Wer den Ausstellungsraum von Lena Charlene Roof in einem Hinterhof in der Schanze betritt, weiß gar nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Gerade mal so groß wie ein durchschnittliches Wohnzimmer, ist er vollgestopft mit bunten Möbeln, alten Koffern, Bildern, Schmuck, Geschirr, Landkarten und Stoffen. Auf einem Regal steht ein altes Modellschiff, an den Wänden hängen Lichterketten. Eine fröhlich-grüne Wand strahlt mit Roof um die Wette. Die 29-jährige Gründerin von „Möbelentfalter e.K.“ gibt alten Möbelstücken ein neues Leben, um sie vor dem Sperrmüll zu retten.
Wer den Ausstellungsraum von Lena Charlene Roof in einem Hinterhof in der Schanze betritt, weiß gar nicht, wo er zuerst hinschauen soll. Gerade mal so groß wie ein durchschnittliches Wohnzimmer, ist er vollgestopft mit bunten Möbeln, alten Koffern, Bildern, Schmuck, Geschirr, Landkarten und Stoffen. Auf einem Regal steht ein altes Modellschiff, an den Wänden hängen Lichterketten. Eine fröhlich-grüne Wand strahlt mit Roof um die Wette. Die 29-jährige Gründerin von „Möbelentfalter e.K.“ gibt alten Möbelstücken ein neues Leben, um sie vor dem Sperrmüll zu retten.
Sie schleift, poliert, lackiert und polstert die Objekte, die sie nach Haushaltsauflösungen oder Keller-Entrümpelungsaktionen geschenkt bekommt oder für wenig Geld kauft. Anschließend verkauft sie sie weiter – mit einem möglichst kleinen Aufpreis. „Es ist mir wichtig, dass recycelte Möbel auch für Normalverdiener erschwinglich sind. So müssen weniger Möbel produziert werden und die Umwelt wird geschützt“, erklärt Roof.
Möbelentfalter: 29-Jährige wollte schon immer handwerklich arbeiten
Die 29-Jährige hat bereits einige Tischler-Praktika und Polster-Workshops hinter sich. Nach ihrem Architektur-Studium wollte sie keinen Bürojob haben. „Die handwerkliche Arbeit war schon immer mein Traum“, sagt Roof, während sie verschiedene Stoffe zum Vergleich an einen zu polsternden Stuhl hält. In ihrem Blick liegen Erfahrung und Konzentration.
Gerade hat die 29-Jährige eine Vitrine und einen Beistelltisch grün lackiert und bei letzterem noch eine Marmorplatte eingesetzt. Die Stücke sollen jeweils 80 Euro kosten. Teurer ist da schon die barocke Kommode für 300 Euro, bei der das Furnier abgeplatzt war und die geölt und poliert werden musste. Aus den Koffern in der Ecke möchte Roof mal ein Regal oder einen Tisch bauen.

Donnerstag bis Samstag von 12 bis 18 Uhr kann man auf den Hinterhof in der Lippmannstraße 57 kommen, Möbel und Deko kaufen. Doch der wohnzimmergroße Raum, der gleichzeitig auch als Werkstatt dient, ist eigentlich nur eine Zwischenlösung. „Ich träume von einem großen Atelier, in dem ich auch Kurse geben kann, von einem Lager mit zehn Meter hohen Decken und einem kleinen Café. Einer richtigen Gemeinschaft, in der Hamburger ihre Möbel reparieren lassen oder unter Anleitung selbst reparieren können.“ Bei dieser Vorstellung fangen Roofs Augen an zu leuchten.
Das könnte Sie auch interessieren: Überall in Hamburg wird Personal gesucht! Aber wo sind all die Fachkräfte hin?
Um sich ihren Traum zu erfüllen, hat Roof eine Crowdfunding-Kampagne mit einem Ziel von 30.000 Euro gestartet. Sie läuft noch bis zum 25. September. Bisher sind erst 1000 Euro zusammengekommen. „Der Start war holprig“, gibt Roof zu. „Aber ich bin optimistisch. Wenn es mit der Kampagne nicht klappt, finde ich einen anderen Weg!“ Es sei ihr eine Herzensangelegenheit, möglichst viele Möbel zu retten und so ihren Beitrag zum Erhalt unserer Umwelt zu leisten.