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  • Foto: picture alliance/dpa

„Wie bei Meteoriteneinschlag“: Corona: Hamburger Experten erwarten große Insolvenzwelle

Die Corona-Krise birgt nicht nur Risiken für die Gesundheit – auch die Wirtschaft könnte große Folgeschäden davon tragen. Experten rechnen mit einer Insolvenzwelle und einer großen Schuldenlast für viele Unternehmen. 

Auf die Corona-Krise folgt nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes eine tiefe Rezession und eine riesige Insolvenzwelle. Weltweit dürften die Insolvenzen in diesem Jahr um 20 Prozent steigen, heißt es in einer Analyse der Allianz-Tochter. Haupttreiber seien die USA mit einem Anstieg von 25 Prozent und Europa mit 19 Prozent mehr Insolvenzen. 

Deutschland: Zehn Prozent mehr Pleiten als im Vorjahr

Für Deutschland erwartet Euler Hermes mindestens zehn Prozent mehr Pleiten gegenüber dem Vorjahr, ohne staatliche Maßnahmen noch wesentlich mehr. „2020 bricht die Weltwirtschaft voraussichtlich doppelt so stark ein wie in der Finanzkrise“, sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes. „Die Verluste sind so hoch wie die Wirtschaftskraft (BIP) von Deutschland und Japan zusammen.“ Ein Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent oder neun Billionen US-Dollar sei zu erwarten.

Stabilisierung der Unternehmen: Mehr Schulden durch staatliche Hilfen

„Das hinterlässt Spuren wie bei einem Meteoriteneinschlag, die nicht von heute auf morgen wieder verschwinden.“ Die deutschen Unternehmen würden durch die staatlichen Hilfen stabilisiert, sagte Deutschland-Chef Ron van het Hof. „Die Kehrseite dieser Medaille ist allerdings, dass die Schuldenlast für viele Unternehmen deutlich größer sein wird als vorher. Damit die Unternehmen davon nicht erdrückt werden, müssen in einem zweiten Schritt Lösungen gefunden werden, wie sie diese Schulden anschließend wieder abbauen können.“

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In der Eurozone gebe es schon jetzt schätzungsweise 13.000 sogenannte „Zombie-Unternehmen“ mit Gesamtumsätzen von rund 500 Milliarden Euro, die sich nur durch die andauernde Niedrigzinsphase über Wasser halten könnten. „Doch durch Corona könnte es für viele eng werden“, sagte van het Hof. (dpa/maw)

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