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  • Wolfram Schiedewitz wird vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestuft. Er besuchte am Sonnabend die Demo von „Widerstand 2020“ in Hamburg.
  • Foto: Andre Lenthe

„Widerstand 2020“: Extremist mischt sich unter Corona-Zweifler – Hamburgs Senator warnt

Die Corona-Zweifler versuchen auch in Hamburg Fuß zu fassen. Die neue Protestbewegung „Widerstand 2020“ hat am Wochenende in Harburg protestiert. Still und friedlich, zum Teil meditierend, saßen etwa 20 Anhänger auf dem Rathausplatz, um gegen die Corona-Einschränkungen zu protestieren. Doch sie hatten auch einen Extremisten mit im Gepäck.

Unter die Esoteriker, Querdenker und Verschwörungstheoretiker hat sich mit Wolfram Schiedewitz auch eine Person gemischt, der zur rechtsextremen Szene zählt. Zumindest wird der Landschaftsarchitekt aus Niedersachsen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem und eingestuft. Er gehöre demnach zu einem „Netzwerk von Holocaustleugnern und Geschichtsrevisionisten, die das nationalsozialistische Deutschland von Schuld reinwaschen“ wollten.

Corona-Verbotsgegner: Hamburg warnt vor Extremisten

Seine Teilnahme ruft jetzt auch die Behörden auf den Plan. So warnt Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) vor einer Instrumentalisierung der Corona-Zweifler durch Extremisten. Was bei den Demonstrationen gegen die Maßnahmen der Pandemie zum Teil zusammenkomme, sei „eine ziemlich trübe Brühe“, sagte er am Dienstag nach einer Senatssitzung in Hamburg.

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„Und natürlich ist da schon der eine oder andere dabei, den wir schon kennen.“ Insofern werde dies auch in Hamburg, wo am vergangenen Wochenende erstmals eine solche Gruppe demonstriert habe, aufmerksam beobachtet. Die Gruppe sei aber kein Beobachtungsgegenstand des Verfassungsschutzes, auch wenn „Potenziale und Vernetzung in den verfassungsfeindlichen Bereich hinein“ gesehen würden.

Corona-Zweifler: Verfassungsschutz hat Lage im Blick

„Natürlich verfolgen wir die Situation sehr sensibel und aufmerksam und behalten die Entwicklung im Fokus“, heißt es vom Hamburger Verfassungsschutz.

Bisher, Stand jetzt, haben man noch keine Lage wie in anderen deutschen Städten – aber es sei nicht verwunderlich, wenn auch in Hamburg Extremisten, zum Beispiel aus dem Milieu der Reichsbürger oder des Rechtsextremismus, bei bestimmten Demonstrationen, die einen regierungskritischen Tenor haben, mitlaufen.

Hamburger Senat: AfD nutzt Corona-Zweifler für ihre Zwecke

„Die Mischung der Teilnehmer ist nach bisherigen Erkenntnissen sehr bunt, vom normalen Bürger bis zum Verschwörungstheoretiker“, heißt es. Der Verfassungsschutz rät eindringlich: „Die Versammlungsfreiheit ist und bleibt ein hohes Gut, aber jeder sollte aufpassen, mit wem er da Seite an Seite läuft.“

Hamburgs Innensenator Andy Grote weist außerdem darauf hin, dass Rechtspopulisten systemkritische Bewegungen für ihre Zwecke nutzen könnten: „Wir wissen, dass die AfD versucht, sich auf Bundesebene diese Stimmung zunutze zu machen und zum Teil sich auch mit diesen Widerstandsbewegungen zu vernetzten.“

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