Wichtigster Mieter will nicht mehr: Ist das das Ende des Elbtowers?
Der wichtigste Mieter des Elbtowers will abspringen: Die Zentrale der Hamburg Commercial Bank (HCOB) sollte 2025 in den neuen Mega-Turm verlegt werden. Wie die MOPO exklusiv erfahren hat, will die HCOB jetzt doch vom Vertrag zurücktreten. Das ist besonders brisant, denn: Ohne die Mietzusage der HCOB hätte Signa wohl nie das Grundstück für den Turm kaufen können. Umso unsicherer ist jetzt die Zukunft des Bauprojekts. Die MOPO erklärt, welche Details bislang bekannt sind, was sie für den Elbtower bedeuten und wie die anderen Mieter reagieren.
Als „ersten großen Mieter” des Elbtowers stellte Signa im Jahr 2020 stolz die HCOB vor. Die Bank ist ehemals aus der HSH Nordbank hervorgegangen und hat ihren Sitz aktuell in einem Gebäude in der Innenstadt, das übrigens auch Signa gehört. Auf 11.000 Quadratmetern sollte im Turm der neue Hauptsitz der Bank entstehen. Außerdem erhielt das Geldinstitut die Option auf 2000 weitere Quadratmeter. Jetzt hat die MOPO aus mehreren Quellen erfahren, dass die Bank von ihrem Mietvertrag zurücktreten will.
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Der wichtigste Mieter des Elbtowers will abspringen: Die Zentrale der Hamburg Commercial Bank (HCOB) sollte 2025 in den neuen Mega-Turm verlegt werden. Wie die MOPO exklusiv erfahren hat, will die HCOB jetzt doch vom Vertrag zurücktreten. Das ist besonders brisant, denn: Ohne die Mietzusage der HCOB hätte Signa wohl nie das Grundstück für den Turm kaufen können. Umso unsicherer ist jetzt die Zukunft des Bauprojekts. Die MOPO erklärt, welche Details bislang bekannt sind, was sie für den Elbtower bedeuten und wie die anderen Mieter reagieren.
Als „ersten großen Mieter” des Elbtowers stellte Signa im Jahr 2020 stolz die HCOB vor. Die Bank ist ehemals aus der HSH Nordbank hervorgegangen und hat ihren Sitz aktuell in einem Gebäude in der Innenstadt, das übrigens auch Signa gehört. Auf 11.000 Quadratmetern sollte im Turm der neue Hauptsitz der Bank entstehen. Außerdem erhielt das Geldinstitut die Option auf 2000 weitere Quadratmeter. Jetzt hat die MOPO aus mehreren Quellen erfahren, dass die Bank von ihrem Mietvertrag zurücktreten will.
Wichtiger Elbtower-Mieter steigt aus
Schon vor der Insolvenz der Signa-Tochtergesellschaft Elbtower GmbH hatte die HCOB Anfang Januar wohl kalte Füße bekommen und kündigte ihren Ausstieg an. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mutterkonzern, die Signa Prime, bereits Insolvenz angemeldet. Auf Anfrage schreibt die Bank, dass sie aus „Vertraulichkeitsgründen und mit Blick auf das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis” keine Auskunft geben kann. Nach MOPO-Informationen prüft der Insolvenzverwalter derzeit, ob die HCOB wirklich so einfach von ihrem Vertrag zurücktreten kann. Dieser war zunächst für zehn Jahre ausgelegt, mit der Option auf fünf weitere Jahre.
Besonders brisant ist der Ausstieg der Bank, weil sie als wichtiger „Anker-Mieter” galt. Sie machte die erste Zusage, die weitere Mieter anzog. Die brauchte Signa damals dringend, weil die Hamburger Bürgerschaft die Übergabe des Grundstücks an Bedingungen geknüpft hatte. Dazu zählten eine 30-prozentige Vermietungsquote und eine gesicherte Finanzierung.
Springen jetzt weitere Mieter ab?
Ob nun auch die anderen Mieter abspringen? Die Hotelkette „Nobu Hospitality“, zu deren Gesellschafter Hollywood-Star Robert De Niro zählt, hat 16.500 Quadratmeter im Elbtower gemietet. Auf seiner Webseite geht das Unternehmen weiterhin von einem Einzug im Jahr 2026 aus.
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Zuletzt waren außerdem der Risikoberater „Aon“, die Immobilienverwaltung „Kissel Real Estate“, die Medizinfirma „Eterno Health“ sowie die „International Workplace Group“ – eine Firma für flexible Bürolösungen – als Mieter bekannt. Auf MOPO-Anfrage äußerte sich bislang keines der Unternehmen zu dem heiklen Thema.
Elbtower: So geht es mit dem Turm weiter
Wie es auf der stillgelegten Baustelle weitergeht, hängt davon ab, ob die Stadt potentielle Interessenten für das Grundstück findet und welche Pläne diese verfolgen. Bausenatorin Karen Pein (SPD) sagte am Freitag, dass der Verkauf des Elbtowers noch in diesem Monat starten soll. Die Stadt setzt zunächst darauf, dass sich ein privater Investor findet, der das Projekt anstelle der Signa fertigstellt.
Sollte der Investor neue starke Mieter aus der Bürobranche finden wollen, könnte das schwierig werden. Pein hatte sich Ende Januar im MOPO-Interview dazu selbst skeptisch gezeigt. Auf die Frage, ob der Elbtower nicht zu groß für Hamburg sei, sagte sie, das werde sich zeigen: „Mittlerweile gab es Corona, aufgrund von Homeoffice hat sich der Büromarkt verändert. Das könnte auch Probleme für die Vermietung der Elbtower-Flächen verursachen. 30 Prozent sind über die Vorvermietung gesichert, die anderen 70 Prozent sind die Herausforderung”, so Pein. Jetzt wackeln sogar die 30 Prozent und damit erneut der ganze Turm.