Sein Vater zeigt ein Bild von Shahriar J. – dem 20-Jährigen, der aus seinem Jugendzimmer heraus einen Mord begangen und Jugendliche psychisch gequält haben soll.

Shahriar J.: Der 20-Jährige soll in Internetforen unter dem Pseudonym „White Tiger“ Kinder und Jugendliche gequält und einen 13-Jährigen in den Selbstmord getrieben haben. Foto: Olaf Wunder

paid„White Tiger“: Seine Opfer machen sich Sorgen um ihren Peiniger

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Er soll seine Opfer dazu gezwungen haben, sich selbst zu verstümmeln. „764“ – der Code seiner Internetgang – und seinen Chatnamen „White Tiger“ sollten sie sich in die Haut ritzen. Tief. Bis es blutet. Einen 13-Jährigen soll er via Internetchat sogar in den Selbstmord getrieben haben. Von Shahriar J. alias „White Tiger“ ist die Rede. Seit er vor fünf Wochen verhaftet wurde, geht von ihm keine Gefahr mehr aus. Aber manche seiner Opfer scheinen ihn regelrecht zu vermissen. Die Anwältin von Shahriar J., berichtet, dass sie von mehreren Personen, die im Haftbefehl als Geschädigte aufgeführt sind, kontaktiert worden sei. Zum Beispiel von einer inzwischen 16-Jährigen. Zur Tatzeit war sie 12 bzw. 13. In einer Mail an Yüksel bittet sie darum, die Anwältin möge „White Tiger“ gute Wünsche ausrichten. Sie hoffe, „dass es ihm im Zusammenhang mit den aktuellen Geschehnissen gut geht“, schreibt sie. So tief scheint das Abhängigkeitsverhältnis zu sein, dass sich manche der mutmaßlichen Opfer „White Tiger“ auch jetzt noch, teilweise Jahre danach, verbunden fühlen. Verwunderlich, irritierend und verstörend zugleich – wie dieser ganze Fall. Shahriar J. – wer ist dieser Mann? Wie konnte aus einem stillen Jungen ein virtueller Gewalttäter werden? Und ist er angesichts seiner offensichtlich gestörten Persönlichkeit überhaupt schuldfähig? Die MOPO hat das Leben des heute 20-Jährigen rekonstruiert.


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