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Der Atlas „Theatrum orbis terrarum“ von Abraham Ortelius wurde am Montag für einen Preis von 162.500 versteigert
  • Der Atlas „Theatrum orbis terrarum“ von Abraham Ortelius wurde am Montag für einen Preis von 162.500 versteigert
  • Foto: Ketterer Kunst GmbH und Co. KG

Hamburger Auktion: Wer bezahlt denn 160.000 Euro für ein altes Buch?

Bei einer Auktion von Ketterer Kunst am Holstenwall in Hamburg sind wertvolle Bücher im Wert von insgesamt 1,7 Millionen Euro versteigert worden. „Damit übertraf die Auktion das hervorragende Frühjahrsergebnis um rund 20 Prozent“, teilte das Auktionshaus am Dienstag in Hamburg mit.  

Höhepunkt der Auktion war der Atlas „Theatrum orbis terrarum“ von Abraham Ortelius aus Antwerpen aus dem Jahre 1601. Der Atlas, der auch Ortelius-Atlas genannt wird, fand bei der Auktion große Beachtung. Das aufgerufene Gebot von 65.000 Euro wurde bei Weitem übertroffen. 

Ketterer Hamburg: Spitzenerlös von 162.500 Euro

Telefonisch zugeschaltete Interessenten aus den USA und Europa sowie diverse Online-Bieter hoben den Spitzenerlös auf 162.500 Euro. 

Der von Abraham Ortelius veröffentlichte und von einem Antwerpener Bankier und Reeder finanzierte Atlas wurde erstmals 1570 in Antwerpen gedruckt. Er besteht aus einer Sammlung von Kartenblättern, die durch einen in Buchform gebundenen Text vervollständigt werden.

Heute wird er als eine Zusammenfassung des kartografischen Wissens des 16. Jahrhunderts angesehen. Der Atlas war schon zu seiner Zeit sehr begehrt, alleine im Erscheinungsjahr wurden vier Auflagen gedruckt.

Im Vorjahr war ein Seeatlas von 1586 ist bei einer Ketterer-Auktion in Hamburg sogar für 325.000 Euro versteigert worden. Ein Bieter aus Großbritannien hatte das Werk des Holländers Lucas Janszoon Waghenaer erstanden.

Das Buch Gregor Mendels „Versuche über Pflanzen-Hybride“ aus Brünn, dass in den Jahren 1865 und 1866 veröffentlicht wurde, erzielte 143.750 Euro.  

„Das Sammler-Gen ist ein männliches“, sagt Auktionator und Leiter der Abteilung Wertvolle Bücher Christoph Calaminus. Mehr Männer als Frauen erwerben historische Bücher. Ob seine Kunden das Geld geerbt hätten oder ob es frisch verdient ist, könne er nicht sagen. Bei Kunden wie Ärzten sei es relativ klar. „Wir haben jedoch auch Beamte, die von ihrem Sold für 2.000 bis 3.000 Euro Bücher kaufen“, führt er aus.  

Kunden kommen aus Europa und den USA

„Unsere Kunden kommen sowohl aus Europa und den USA“, so Calaminus. Wenige kommen aus China. Der Ort der erworbenen Bilder sei völlig unterschiedlich. „Einige Käufer stellen sie in der Bibliothek aus, andere lagern die Werke im Tresor“, sagt er.  

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Der Auktionator zeigt sich zufrieden. „Es war eine sehr gute Auktion mit reger nationaler und internationaler Beteiligung.“ Das belegten auch mehr als 40 Ergebnisse im fünfstelligen Bereich und die kontinuierlich wachsende Online-Beteiligung. (mok/dpa) 

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