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  • Foto: Seemannstochter

Wende im Zoff um Balkon-Konzert: Anwalt hilft Hamburger Band: „freuen uns sehr“

Am Ostersonntag hatten die Hamburger Sängerin Julia Böttcher-Andresen (39) und die Violinistin Coco Düppers (31) auf ihrem Balkon für einen Facebook-Livestream musiziert. Es ging eigentlich darum, Spenden für die Aktion „Save our Sounds“ des Clubkombinats Hamburg zu sammeln – am Ende sollte die Band Semannstochter, zu der die Frauen gehören, aber ein Bußgeld von 1000 Euro bezahlen. Nach langem Zoff nun die Wende: Das Verfahren ist eingestellt worden!

Hintergrund: Das Balkon-Konzert am Ostersonntag hatte nicht nur online Anklang gefunden, auch viele Passanten waren vor dem Haus stehen geblieben. Nach knapp 30 Minuten hatte schließlich die Polizei das Konzert beendet und ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Hamburg: Bußgeldbescheid für Balkon-Konzert schockte die Band

Knapp einen Monat später bekam Manager Ole Andresen (50) den Bußgeldbescheid zugestellt: 1000 Euro sollte er der Stadt Hamburg zahlen. „Als der Bescheid kam, haben wir über Facebook bei unseren Fans nachgefragt, ob dort ein Anwalt bereit wäre, uns zu helfen“, berichtet der Manager. Zum Glück habe sich ein Jurist gemeldet, der sich mit dem Fall befasste. „Er hat dann ein Gutachten geschrieben, welches verdeutlichte, dass wir keine Schuld an der Menschenansammlung hatten“, so Andresen.

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Und das mit Erfolg: „Gestern haben wir dann den Bescheid bekommen, dass das Bußgeldverfahren eingestellt wurde.“ Ohne den Anwalt hätte das wohl nicht so gut funktioniert, mutmaßt Andresen. „Aber jetzt freuen wir uns sehr, da uns die 1000 Euro wirklich wehgetan hätten.“ Zurzeit sei auch die Band Seemannstochter von den Corona-Maßnahmen schwer betroffen und hätte kaum Einnahmen.

Verfahren eingestellt: Band muss doch keine Strafe zahlen

Für Andresen ist die Sache damit nun abgehakt. „Wir hegen keinen Groll gegen die Stadt.“ Das Vorgehen der Behörden könne er sogar nachvollziehen. „Diese Situation ist ja für niemanden einfach, auch nicht für die Polizisten.“ Der Manager hätte sich nur von Anfang an ein Vorgehen mit mehr Augenmaß gewünscht. „Insgesamt ist aber alles fair gelaufen“, so Andresen.

Das eingesparte Geld wolle er nun in die Musik stecken. „Die 1000 Euro fließen in den nächsten Online-Gig“, sagt der 50-Jährige. Denn trotz des Vorfalls veranstaltet die Band auch weiterhin immer wieder Konzerte per Livestream – jetzt eben mit Wohnzimmer-Hintergrund statt mit Hafen-Blick. (alu)

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