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  • Foto: Tierschutz Henstedt-Ulzburg e.V.

Welpen-Handel bei Ebay boomt: Hamburg: Das große Geschäft mit todkranken Hunden

Hammerbrook –

Der Hamburger Tierschutzverein (HTV) kommt an seine Grenzen – der Welpenhandel hat noch immer Hochkonjunktur. Fast täglich erhält die Tierschutzberatung des HTV neue Hinweise zu skrupellosen Welpenhändlern, die kranke und viel zu junge Hundebabys über Kleinanzeigen im Internet verhökern – und nicht alle Hundekinder gewinnen den Kampf um ihr Leben.

Die Fälle von todkranken und zu früh ihren Müttern entrissene Welpen steigen in Hamburg weiter an. „Offenbar sind längst nicht alle Hamburger über das Ausmaß ihrer Anschaffung bei eBay Kleinanzeigen informiert“, heißt es in einer Mitteilung des HTV. „Wir haben längst unsere Kapazitätsgrenzen erreicht, was die Aufnahme der notleidenden Welpen angeht“, so Sina Hanke, HTV-Tierschutzberaterin.

Hamburg: Welpen-Käufer werden systematisch getäuscht

Die kleine Abby hatte Glück. Im Tierheim wird die kleine Fellnase jetzt wieder aufgepäppelt.

Die kleine Abby hatte Glück. Im Tierheim wird die kleine Fellnase jetzt wieder aufgepäppelt.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Die Käufer werden systematisch getäuscht. Dem HTV lägen diverse Aussagen vor, bei denen der vermeintliche Hobby-Züchter beteuerte: die Tiere seien geimpft, gechipt, älter als acht Wochen und auch das Muttertier könne besichtigt werden. Genau die Kriterien, auf die beim Kauf eines Welpen besonders geachtet werden sollte, werden hervorgehoben – auch die gewissenlosen Tiervermehrer lernen dazu.

Hamburg: Welpen bei der Übergabe krank und zu jung

Doch dann bröckelt die Fassade, plötzlich sei es zu stressig für die Mutter, immer wieder besucht zu werden und wegen Corona sei eine Übergabe vor dem Haus oder im Hinterhof besser. Übergeben werden dann keine fröhlichen, neugierigen Hundekinder, sondern oft verflohte, viel zu junge und kranke Fellnasen, befallen von häufig tödlichen Viren.

Die kleine Lulu ist noch ganz erschöpft nach den Strapazen der ersten Lebenswochen, aber sie ist in Sicherheit.

Die kleine Lulu ist noch ganz erschöpft nach den Strapazen der ersten Lebenswochen, aber sie ist in Sicherheit.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Meist bezahlen die neuen Besitzer viel Geld für die häufig unter Qual vermehrten Rassehunde. Dazu kommen horrende Tierarztkosten, die das neue Familienmitglied dennoch oft nicht retten können. Käufer müssen sich bewusst sein: Durch den Kauf dieser armen Geschöpfe befeuern sie das todbringende Geschäft in Hamburg.

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Hamburger Tierschützer retten Welpen bei Fake-Käufen

Durch einen initiierten Fake-Kauf durch Tierschützer wurden erst vor wenigen Tagen wieder fünf Welpen aus den Fängen von Händlern befreit, bei den es sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein soll, so der HTV. Einer der Winzlinge war erst circa sechs Wochen alt und starb kaum 24 Stunden nach dem Kauf.

Das kleine Hundemädchen kämpft mit stark aufgequollenem Bauch ums Überleben, während seine Schwester bereits verendet ist.

Das kleine Hundemädchen kämpft mit stark aufgequollenem Bauch ums Überleben, während seine Schwester bereits verendet ist.

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Hamburger Tierschutzverein

Die Leiterin des Tierheims Henstedt-Ulzburg, Katja Vogel appeliert an die Käufer: „Es macht uns unendlich traurig, diese jungen Hunde so elendig sterben zu sehen, weil Menschen so egoistisch sind, ihr Tier um jeden Preis zu kaufen. Dem Welpenhandel muss ein Riegel vorgeschoben werden: durch eBay Kleinanzeigen selbst, als eine der größten Plattformen, aber auch mithilfe der Interessenten, die für dieses Tierleid nicht mehr bezahlen.“

Der Tierschutz Henstedt-Ulzburg e.V. unterstützt die Hamburger Tierschützer bei Ermittlungsarbeiten und in der Pflege der Hundekinder, soweit sich diese nicht in der Klinik befinden oder bereits verstorben sind.

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