Hamburger Paar verlor alles bei Brand – und erlebte ein Weihnachtswunder
Ein Feuer in den eigenen Wohnräumen kann einem alles nehmen. Gibt es dann aber keine Hausratversicherung, stürzt das die meisten vermutlich in die pure Verzweiflung. Klaus Thierling (62) und seiner Partnerin Bea Farid (49) ist genau das passiert. Das Hausmeisterpaar aus dem Hamburger Westen verlor bei einem Brand alles – und erlebt nun ein kleines Weihnachtswunder.
Ein Feuer in den eigenen Wohnräumen kann einem alles nehmen. Gibt es dann aber keine Hausratversicherung, stürzt das die meisten vermutlich in die pure Verzweiflung. Klaus Thierling (62) und seiner Partnerin Bea Farid (49) ist genau das passiert. Das Hausmeisterpaar aus dem Hamburger Westen verlor bei einem Brand alles – und erlebt nun ein kleines Weihnachtswunder.
Klaus Thierling ist Hausmeister am Gymnasium Blankenese an der Oesterleystraße. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin bewohnt er den Hausmeisterpavillon im benachbarten Hessepark, der zu dem dortigen Schwimmbad gehört. Am 9. Dezember brach in Haus ein Feuer aus. Auch wenn glücklicherweise niemand verletzt wurde, muss das Paar nun ganz von vorne anfangen. Unterstützung bekommt es dabei von allen Seiten.
„Wir haben ja zum Glück uns“, sagt Bea Farid. Die 49-Jährige und ihr Partner waren auf einer Familienfeier außerhalb Hamburgs, als das Feuer ausbrach. Morgens um 6 Uhr bekamen sie die Nachricht, die alles veränderte. Auch Beas Geburtstagsgeschenk fiel den Flammen zum Opfer. „Klaus hatte mir 49 Rosen geschenkt – die sind nun leider auch verbrannt.“
Der Hamburger arbeitet seit 2017 als Hausmeister am Gymnasium Blankenese. „Ich arbeitete die Jahre zuvor als Berufstaucher, wollte aber gern mit Kindern arbeiten“, erzählt Klaus Thierling. „Als ich sah, dass die Schule einen Haus- und Bademeister suchte, bewarb ich mich sofort.“ Von da an wohnte er in dem Haus, direkt am Hessebad in Blankenese. Vor circa einem Jahr zog dann auch seine Partnerin Bea ein. Das Paar wohnte hier mit seinen Hunden „Lehmann“ und „Pummelfee“.
Ein Spender übernahm die Kosten für eine Woche Hundefutter
Doch nun ist ihr Zuhause zerstört. Als die Situation des Paares publik wurde, geschah ein Weihnachtswunder: Im Rahmen einer groß angelegten Spendenaktion kamen mittlerweile mehr als 20.000 Euro von Privatleuten zusammen. „Die Bereitschaft ist riesig, das hat uns wirklich sehr das Herz erwärmt“, sagen die beiden.
Auch Mit-Initiator Mathias Offen staunt über die Hilfsbereitschaft der Blankeneser: „Ich bin Ur-Blankeneser, so einen Zusammenhalt habe ich aber sehr lange nicht mehr erlebt!“ Offen betreibt einen Hundefutter-Stand auf dem Blankeneser Wochenmarkt, er kennt das Paar schon länger, schreibt sich auf die Fahne, die beiden sogar zusammengebracht haben.
Das Hausmeisterpaar kam vorübergehend in einem als Büro genutzten Pavillon auf dem Schulgelände unter. Vielfach käme Besuch mit Spenden vorbei: „Wir können kaum in Worte fassen, wie glücklich wir sind, dass so viele Menschen an uns denken und uns helfen möchten.“ Zuletzt sei eine Fünftklässlerin vorbeigekommen und habe dem Paar seine Musikbox schenken wollen. „Das haben wir natürlich nicht annehmen können – aber derartige Gesten zeigen uns, dass wir wertgeschätzt werden“, sagen Klaus Thierling und Bea Farid.
Beide blicken positiv in die Zukunft
Das Paar engagiert sich vielfach ehrenamtlich. Klaus Thierling hat eine Selbsthilfegruppe gegründet, für Menschen mit Burnout und Depressionen, auch seine Partnerin beteiligt sich daran. Im ersten Sommer nach Corona bot er Kindern kostenlosen Schwimmunterricht an: „Für uns ist das immer selbstverständlich gewesen, unsere Situation und der Umgang der Blankeneser damit zeigt uns aber, wie dankbar die Menschen für unser Engagement sind.“ Dafür seien beide unendlich dankbar.
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Sie blicken positiv in die Zukunft: „Das erste Lied, das wir in unserer aktuellen Unterkunft hörten, war „Ein Ende kann ein Anfang sein“ von Roland Kaiser. So sehen wir es, wir sehen es als Anfang von etwas Neuem“, sagt Bea Farid. Klaus Thierling fügt hinzu: „Und wir möchten uns bedanken. Es tut gut zu sehen, wie wichtig wir den Menschen hier sind.“
Das Paar sucht nun nach einer neuen Wohnung für sich und die beiden Hunde und findet hoffentlich dort einen wunderbaren Ort für einen Neuanfang.