Wut über abgesagten Weihnachtsmarkt in Hamburg: „Das ist eine Katastrophe“
Der Ausfall des Saseler Weihnachtsmarkts sorgt im Bezirk Wandsbek weiter für Aufregung. Wie die MOPO berichtete, wurde der Markt abgesagt, weil es neue Gebührenregeln vom Bezirksamt gibt. Jetzt schaltet sich die Politik in den Zoff ein, es ist von einer „Katastrophe“ und einem „Armutszeugnis der Verwaltung“ die Rede. Sogar Hamburgs CDU-Chef findet das Ganze „ungeheuerlich“ – und auch der Senat wird sich mit der Angelegenheit beschäftigen müssen.
Der Ausfall des Saseler Weihnachtsmarkts sorgt im Bezirk Wandsbek weiter für Aufregung. Wie die MOPO berichtete, wurde der Markt abgesagt, weil es neue Gebührenregeln vom Bezirksamt gibt. Jetzt schaltet sich die Politik in den Zoff ein, es ist von einer „Katastrophe“ und einem „Armutszeugnis der Verwaltung“ die Rede. Sogar Hamburgs CDU-Chef findet das Ganze „ungeheuerlich“ – und auch der Senat wird sich mit der Angelegenheit beschäftigen müssen.
„Der Weihnachtsmarkt in Sasel ist inzwischen eine feste Institution im Alstertal und den Walddörfern“, sagt Dennis Thering, CDU-Chef und Vorsitzender der CDU Alstertal. Es sei „ungeheuerlich“, dass das Bezirksamt Wandsbek so sehr an der Kostenschraube drehe und der Weihnachtsmarkt für den Veranstalter somit nicht mehr zu finanzieren sei.
Saseler Weihnachtsmarkt fällt aus
Thering hat direkt eine Senatsanfrage zu den Hintergründen gestellt und erwartet von Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff (SPD), auf den Veranstalter zuzugehen. „Wir sind entsetzt, das ist eine Katastrophe“, pflichtet Wolfgang Kühl von der CDU Alstertal bei.

Der Veranstalter, die Interessen- und Werbegemeinschaft (IWG) Sasel, hatte den Weihnachtsmarkt vergangene Woche abgesagt, weil das Bezirksamt verboten hatte, für das Fest die vorhandene Infrastruktur des Wochenmarkts wie das Toilettenhäuschen, Strom, Wasser und Abwasser zu nutzen. Zusätzlich fällt eine neue Gebühr an: Da für die Veranstaltung an einem Samstag der Wochenmarkt verlegt werden muss, werden 1900 Euro berechnet.
Marktplatz in Sasel sollte attraktiver werden
„Der Saseler Markt wurde gerade erst unter Beteiligung der IGW umgestaltet, um die Fläche auch für Veranstaltungen attraktiver zu machen. Ich verstehe nicht, warum man uns jetzt Steine in den Weg legt“, sagte Henning Ziggert, erster Vorsitzender der IWG zur MOPO. Etwa 4500 bis 5000 Euro habe ein Fest bisher gekostet, jetzt rechnet Ziggert mit 8000 bis 9000 Euro. Zu viel für drei Tage Weihnachtsmarkt.

Die FDP-Fraktionsvorsitzende im Bezirk, Birgit Wolff, spricht von einem „Armutszeugnis für die Verwaltung“. Denn alle hätten sich dafür eingesetzt, dass die Fläche auf dem Saseler Markt neu gestaltet wird. Sie schlägt vor, den Weihnachtsmarkt durch zusätzliche Angebote aus dem Bereich „Wirtschaft“ in den Bereich „Kultur“ zu verlegen. Denn aus dem Topf „Kultur“ sei es eher möglich, Mittel bereitzustellen.
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„Wir wollen das Thema gern lösen und die Zukunft der Feste auf dem Marktplatz sichern“, bekräftigt André Schneider (SPD), Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek und des Saseler Heimatfest-Vereins. „Dazu sind wir schon in Gesprächen mit der Verwaltung, wobei wir natürlich auch Verständnis für die Regeln haben, die dort gelten.“ Gemeinsam mit der Grünen-Fraktion bereiten sie zusätzlich einen Antrag für die Bezirksversammlung vor. „Natürlich möchten wir allen den Weihnachtsmarkt ermöglichen“, sagt Jan Blumenthal, stellvertretender Vorsitzender der Grünen in Wandsbek.