Die Kräne der Sietas-Werft wurden zwar unter Denkmalschutz gestellt – doch trotzdem werden die meisten abgebaut.

Kräne der Sietas-Werft (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Wegen Russland-Sanktionen: Hamburger Werftgelände wird zwangsversteigert

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Lange war unklar, wie es mit dem traditionsreichen Sietas-Werftgelände in Hamburg weitergeht. Jetzt steht fest: Weil russische Sanktionen jede andere Lösung blockieren, kommt das Areal im November unter den Hammer.

Das rund 14 Hektar große Gelände der insolventen Schiffswerft Pella Sietas in Neuenfelde wird am 13. November zwangsversteigert. Das bestätigte Insolvenzverwalter Achim Ahrendt am Montag. Eigentlich sollte das Filetstück direkt an der Elbe im Rahmen eines Investorenprozesses verkauft werden – jedoch machte ein Grundpfandrecht (eine Art Grundschuld) der sanktionierten russischen Sberbank diesen Weg unmöglich.

Pella Sietas Werft: Was passiert mit dem „Jucho-Kran“?

„Die Versteigerung ist der einzige Weg, das Grundstück trotz der Sanktionen zu verwerten“, so Ahrendt. Der Verkehrswert liegt bei 25,8 Millionen Euro. Kaufinteressenten können frei mitbieten. Ahrendt rechnet nicht damit, dass der Preis niedriger ausfallen wird als bei einem regulären Verkauf.

Auf dem Areal steht weiterhin der unter Denkmalschutz stehende „Jucho-Kran“, der jedoch einer Leasinggesellschaft gehört und nicht Teil der Auktion ist. Was nach dem Eigentümerwechsel mit dem Koloss passiert, müssen Käufer, Denkmalamt und Leasinggesellschaft klären. Auch die derzeit dort tätigen Umschlagsunternehmen müssen ihre Zukunft mit dem neuen Eigentümer aushandeln.

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Die russische Sberbank, einer der größten Gläubiger der Werft, hatte sich das Grundpfandrecht vor der Insolvenz als Sicherheit eintragen lassen. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine wurde die Bank jedoch sanktioniert. Damit war eine Auszahlung aus einem Verkaufserlös ausgeschlossen – die Zwangsversteigerung ist nun der einzige Ausweg. (mp)

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