Wegen Omikron? Wieder deutlich mehr Patienten in Hamburgs Kliniken
Seit Tagen explodieren die Corona-Neuinfektionen in Hamburg. Schuld daran ist die hochansteckende Omikron-Variante, die derzeit für rund 90 Prozent der Fälle verantwortlich ist. Offenbar macht sich dies nun auch vermehrt in den Krankenhäusern bemerkbar: Die Zahl der Corona-Patienten war lange recht stabil, stieg nun aber rasch an.
Seit Tagen explodieren die Corona-Neuinfektionen in Hamburg. Schuld daran ist die hochansteckende Omikron-Variante, die derzeit für rund 90 Prozent der Fälle verantwortlich ist. Offenbar macht sich dies nun auch vermehrt in den Krankenhäusern bemerkbar: Die Zahl der Corona-Patienten war lange recht stabil, stieg nun aber rasch an.
Am 27. Dezember lagen noch insgesamt 208 Patienten in den Hamburger Krankenhäusern, mit Stand vom 7. Januar sind es mit 328 nun 120 mehr. Auch die Zahl der Intensivpatienten stieg in dieser Zeit von 63 auf insgesamt 73 an. Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) wurden am Montagmorgen 83 Covid-Patienten intensiv behandelt.
Zwar sind die Zahlen deutlich niedriger als vor einem Jahr – am 5. Januar 2021 lagen insgesamt 608 Personen mit Corona in Hamburgs Kliniken – trotzdem geht der Trend nach oben.
Corona Hamburg: Mehr Patienten in den Kliniken
Verantwortlich für den rasanten Anstieg bei der Inzidenz ist die Omikron-Variante, die laut Sozialbehörden-Sprecher Martin Helfrich für etwa 90 Prozent aller Neuinfektionen in Hamburg verantwortlich ist. Was bedeutet das für die Kliniken?
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Das UKE behandelte in der vergangenen Woche 37 Covid-Patienten, zwölf davon auf Intensivstation. Die Klinik ist laut eigener Aussage mit Stufenplänen auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet. „Die Bettkapazitäten für die Versorgung mit Covid-19-Patienten können jederzeit durch Umwidmung ganzer Stationen aufgestockt werden“, sagte Sprecherin Stefanie Gerling Anfang der Woche zur MOPO.
Corona: So bereiten sich UKE und Asklepios vor
Zusätzlich gebe es eine spezielle Taskforce. „Hier treffen sich Experten unter anderem aus den Bereichen Intensivmedizin, Krankenhaushygiene und Infektiologie. Sie beraten über die aktuelle Situation und passen Maßnahmen, falls nötig, der dynamischen Entwicklung und den Vorgaben der Behörden sowie den Empfehlungen des RKI an“, so Gerling.
Die Asklepios-Kliniken, die rund zwei Drittel aller Intensivpatienten in Hamburg versorgen, vermeldeten bereits Anfang der Woche eine leichte Zunahme von Intensivpatienten. Trotzdem sei die Lage weiterhin noch stabil, hieß es auf Anfrage. „Bislang mussten wir unsere Reservekapazitäten nicht nutzen und verfügen in unseren Häusern auch weiterhin über freie Intensivkapazitäten“, sagte Sprecher Matthias Eberenz. Fast alle schwer erkrankten Covid-Patienten seien weiterhin ungeimpft.
Im Norden: So ist die Situation in den Krankenhäusern
Von einer extrem hohen Hospitalisierungsrate betroffen ist derzeit schon das Bundesland Bremen, das RKI beziffert sie am Samstag mit 18,23 – trotz einer Impfquote der Erwachsenen von 96 Prozent. Auch hier liegt der Grund bei Omikron. Dazu kommt: „In die Hospitalisierung fließen nicht nur diejenigen Fälle mit ein, die wegen Corona ins Krankenhaus müssen, sondern auch diejenigen, die sich zum Beispiel den Arm gebrochen haben und vor Ort positiv getestet werden“, sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Bremer Gesundheitsamtes der MOPO. Allerdings wird das laut Martin Helfrich, Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, in Hamburg ebenso gehandhabt. Hier lag die Quote am Freitag bei 3,4, wurde in den Tagen zuvor aber vom RKI regelmäßig um etwa das Doppelte nach oben korrigiert.
In Niedersachsen bereiten sich die Krankenhäuser währenddessen auf einen Anstieg von Corona-Erkrankten vor. Demnach sind verschiedene Szenarien möglich: So könnte die hohe Verbreitungsgeschwindigkeit von Omikron zu einer steigenden Zahl von Corona-Patienten in den Kliniken führen und den Druck auf das Gesundheitssystem deutlich erhöhen. Bestenfalls könnte die neue Variante aber auch dazu führen, dass die Belastung der Intensivstationen sinkt – etwa, wenn die neue Variante insgesamt zu milderen Krankheitsverläufen als bei der Delta-Variante führt.