Wegen Massen-Ausfällen: Hochbahn kündigt externer Busfirma
Seit Herbst vergangenen Jahres schon müssen Bus-Fahrgäste im Hamburger Norden viel Geduld mitbringen. Teilweise fällt jede dritte Fahrt auf der Linie 191 aus. Die Busfirma, die von der Hochbahn auf dieser Strecke beauftragt worden war, wurde daraufhin zu einem Krisengespräch eingeladen. Das Resultat: Kündigung!
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Schon seit Herbst vergangenen Jahres müssen Bus-Fahrgäste im Hamburger Norden viel Geduld mitbringen. Teilweise fällt jede dritte Fahrt auf der Linie 191 aus. Die Busfirma, die von der Hochbahn auf dieser Strecke beauftragt worden war, wurde daraufhin zu einem Krisengespräch eingeladen. Das Resultat: Kündigung!
Eigentlich sollte zwischen Schnelsen und Garstedt im schleswig-holsteinischen Norderstedt zu Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten ein Bus der Linie 191 fahren. Doch seit Ende September warten immer mehr Fahrgäste vergeblich an den Haltestellen, sie können sich auf den Fahrplan nicht mehr verlassen. Zuerst hatte das „Abendblatt“ berichtet.
Linie 191: Hochbahn hatte externe Busfirma beauftragt
Für diese Strecke, die über Burgwedel und Niendorf führt, hatte die Hochbahn seit August eine externe Busfirma beauftragt. Dabei handelt es sich um EliteBus, die auch die Linien 155 zwischen Elbbrücken und Kirchdorf sowie die Linien X61/X65 bedient. Letztere pendeln zwischen der Wandsbeker Chaussee und der Washingtonallee beziehungsweise dem Friedhof Öjendorf.
„Nachdem das dienstleistende Unternehmen seit Mitte November eine deutliche Stabilisierung seiner Leistung erreichen konnte, mussten wir feststellen, dass zwischen den Jahren und insbesondere in der ersten Januarwoche das erforderliche Servicelevel nicht mehr gehalten wurde“, so fasst Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum die Situation auf MOPO-Nachfrage zusammen.
Linie 191: Teils fiel jeder dritte Bus auf der Strecke aus
An einigen Tagen seien nur 70 Prozent der Busse gefahren – oder andersrum gesagt: Jeder dritte Bus fiel aus. „Das ist mit unserem Serviceanspruch für die Fahrgäste nicht akzeptabel“, so Kreienbaum. Die Hochbahn habe zwar versucht, die ausgefallenen Fahrten kurzfristig aus dem eigenen Bestand zu ersetzen. „Das ist wegen der kurzen Vorlaufzeit aber nur begrenzt möglich gewesen.“
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Am Mittwoch fand deswegen ein Krisengespräch statt. Daraufhin habe „die Hochbahn entschieden, die Leistungen auf der Buslinie 191 mit sofortiger Wirkung dem Dienstleister zu entziehen und selbst zu übernehmen“, sagt der Sprecher. Auf den anderen Linien werde man noch weiter zusammenarbeiten – und erwarte hier eine vollständige Erbringung der zugesagten Leistung.
EliteBus-Sprecher Sven Kindel bestätigt der MOPO das Ende der Zusammenarbeit auf der Linie 191. „Die Leistungserbringung sollte durch die Einstellung zusätzlichen Fahrpersonals erfolgen. Trotz aller Anstrengungen und wider unserer Erfahrungswerte ist es uns jedoch nicht gelungen, ausreichend Stammpersonal für die Linie 191 zu gewinnen, um Urlaubs- und Krankabwesenheiten ausreichend abzudecken“, gibt er zu. „Wir bedauern diesen Umstand sehr und möchten uns bei allen Fahrgästen entschuldigen, die durch die Ausfälle in Mitleidenschaft gezogen wurden.“ Die Situation entspräche nicht den Standards des Unternehmens.
Darum setzen Hochbahn und VHH auf externe Busfirmen
Dass sowohl die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein als auch die Hochbahn inzwischen auf Subunternehmen für einzelne Linien setzen, liegt am allgemeinen Fahrermangel in der Busbranche: Vor allem bei dicht getakteten Ersatzverkehren stehen die Unternehmen sonst vor einem Problem. Laut Sprecher Kreienbaum liegt der Anteil der Hochbahn-Leistungen, die an externe Dienstleister vergeben wurden, zwischen vier und fünf Prozent.