Wegen Engpässen in Hamburg: Airbus baut Erfolgs-Jet bald auch in Toulouse

Airbus reagiert auf die Engpässe beim A321neo im Werk in Finkenwerder. Ein Teil der Produktion des begehrten Mittelstreckenjets wird nach Toulouse ausgelagert.

Der Flugzeugbauer Airbus will seinen längsten Mittelstrecken-Flieger innerhalb der heutigen Endfertigung des glücklosen Riesenfliegers A380  bauen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Toulouse mit. Die Produktion soll Mitte des Jahres 2022 fertig sein und auf neue digitale Fertigungstechnik setzen. Die letzten Exemplare des weltgrößten Passagierjets A380 werden im Jahr 2021 gefertigt.

Der A321 wird fast nur noch in der neo-Variante bestellt

Der A321 ist die längste Variante der Mittelstrecken-Modellfamilie A320. Sie wird bisher nur in den Werken in Hamburg und in Mobile im US-Bundesstaat Alabama gebaut. Inzwischen sind die Jets fast nur noch in ihren spritsparenden Neuauflagen gefragt. Insgesamt hat Airbus für die A320neo-Modellfamilie bereits mehr als 7100 Bestellungen erhalten – dabei galt der A321 lange als Nischenmodell.

Inzwischen bestellen Fluggesellschaften den Jet jedoch in großen Zahlen. Neuerdings bietet Airbus den Flieger auch in den Langstreckenversionen A321LR (Long Range) und A321XLR (Extra Long Range) an. Allerdings musste der Hersteller 2019 seine Auslieferungspläne kappen, weil sich die Montage der neuartigen Innenausstattung der Maschinen in Hamburg als deutlich aufwendiger erwies als gedacht.

Airbus will weltweit 63 A321neo-Jets pro Monat bauen

Mit der neuen Endfertigung in Toulouse will das Management die Produktionsrate der gesamten A320-Modellfamilie zunächst nicht erhöhen. Bis Mitte 2021 soll die Produktion der Reihe schon nach bisherigen Plänen weltweit auf 63 Maschinen pro Monat steigen.

In Hamburg hat der Konzern dazu Mitte 2018 eine vierte Endfertigungslinie für die A320-Familie eröffnet. 2019 kam dort eine Montagelinie für die Rumpfstrukturen der Maschinen hinzu.