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  • Jugendherbergen wie diese in Hoisdorf stehen wegen Corona vor dem Aus. 
  • Foto: Hamburger Schullandheime e.V.  und DJH-Landesverband Nordmark e.V. 

Wegen Corona: Vielen Jugendherbergen im Norden droht die Pleite

Die Corona-Krise hat deutschlandweit für finanzielle Notlagen gesorgt. Auch Jugendherbergen und Schullandheime im Norden sind betroffen. Trotz Konjunkturpaket der Bundesregierung droht ihnen die Pleite.

Weil seit Monaten die Klassenfahrten und Jugendreisen ausfallen, fehlen den gemeinnützigen Unterkünften die Einnahmen. Und auch das vom Bund beschlossene Konjunkturpaket hilft nur bedingt weiter.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern die Schullandheimverbände des Nordens (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen) und der DJH-Landesverband Nordmark eine Überarbeitung der geplanten Maßnahmen. Die Verbände vertreten nach eigenen Angaben über 100 Einrichtungen.

Corona-Krise: Konjunkturpaket hilft nur bedingt

„Die Maßnahmen gehen für unseren Sektor nahezu komplett am Bedarf vorbei. Das wäre vermeidbar gewesen, denn es lag der Bundespolitik ein fertiges Konzept für die gemeinnützigen Organisationen vor“, sagt Stefan Wehrheim, Geschäftsführer im Landesverband Nordmark des Deutschen Jugendherbergswerks.

Konkret kritisieren die Verantwortlichen, dass sie als gemeinnützige Organisationen die Kredite schwer zurückzahlen könnten. Sie arbeiteten kostendeckend, es dürfen kaum Rücklagen gebildet werden.

Nicht zurückzahlbare Zuschüsse gefordert

Sie fordern daher nicht zurückzahlbare Zuschüsse, um das Überleben der Schullandheime und Jugendherbergen zu sichern.

Ein weiterer Kritikpunkt am aktuellen Rettungskonzept sind die vorgesehenen Überbrückungshilfen. Die errechneten Erstattungsbeträge bezögen sich lediglich auf die Ausfälle in den drei Sommermonaten, Juni bis August.

Dies seien aber die einzigen Monate in diesem Jahr, indem noch Einnahmen durch einzelne Feriengäste generiert werden könnten. Die Häuser müssten sich daher die Frage stellen, ob sich eine Inbetriebnahme im Sommer überhaupt lohnt.

Eine Million Euro von der Hamburger Schulbehörde

Die Hamburger Schulbehörde hat bereits ein Nothilfepaket geschürt, welches 15 Hamburger Schullandheime mit insgesamt rund einer Million Euro unterstützen soll. „Klassenreisen und Organisationsstrukturen der Verbände laufen oft quer zu Ländergrenzen. Es ist deshalb eine Sache des Bundes“, sagt Benjamin Krohn, Vorstand der Hamburger Schullandheime.

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Die Verbände fordern nun Soforthilfen von der Bundesregierung. Kämen diese nicht, würden Schließungen drohen: „Gerade die kleinen Einrichtungen nah an der Natur werden oft als erstes und dauerhaft schließen, wenn nicht bald wirksame Hilfe kommt.“, so Krohn weiter. (dpa/HB)

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