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  • Die SAGA hat 30 Gemeinschaftswaschküchen geschlossen, um Kontakte zwischen Mietern zu reduzieren (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa

Wegen Corona: SAGA schließt Waschküchen – Mieter sollen in Waschsalons gehen

Altstadt –

Zur Corona-Eindämmung versucht die SAGA, durch die Schließung von Waschküchen, Kontakte zwischen Mietern zu verringern. Vorgeschlagene Ausweich-Möglichkeit laut einer Mieterin: der öffentliche Waschsalon oder die Waschmaschine der Nachbarn. Macht das so überhaupt Sinn?

Miriam K. ist empört: Die Waschküche in ihrem Haus wurde wegen Corona geschlossen. Der Raum, indem eine einzige Waschmaschine steht, ist nun nicht mehr zugänglich. Mit dem Ziel, Menschenansammlungen zu vermeiden, schloss die SAGA also eine Waschküche, in der gar keine Ansammlung entsteht – so beschreibt es die 30-Jährige.

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Als sie bei der SAGA nachfragt, wo sie jetzt ihre Wäsche waschen soll, bekommt sie einige Vorschläge: „Ich solle mir doch einfach selbst eine Waschmaschine kaufen, bei meinen Nachbarn waschen oder zum nächsten Waschsalon fahren,“ berichtet K. belustigt. „Das ist ja die schwachsinnigste Argumentation unter dem Gesichtspunkt, dass Menschenansammlungen vermieden werden sollen.“

Waschküchen geschlossen: Das rät die SAGA den Mietern

Einen Anschluss für eine Waschmaschine habe sie gar nicht – mal ganz davon abgesehen, dass sie auch nicht mal eben genug Geld dafür habe. In die Wohnungen der Nachbarn zu gehen, um dort Wäsche zu waschen und dort auf engstem Raum mit Kindern, Eltern oder älteren Menschen zu sein, erscheint ihr ebenfalls nicht sinnvoll. Auch der Waschsalon ist für Miriam K. keine Alternative. Bis zur Mundsburg müsste sie mit dem Bus fahren: „So entstehen doch erst recht neue Infektionsketten.“

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Die SAGA schloss ihre knapp 30 vorhandenen Waschküchen in Hamburg eigentlich, um eine Ansteckung der Mieter zu vermeiden. Auch Gemeinschaftsräume wurden geschlossen, sagt SAGA-Sprecher Gunnar Gläser. Auf Nachfrage der MOPO teilt er außerdem mit, dass bereits begonnen wurde, die einzelnen Waschküchen zu prüfen.

„Dort, wo es keine zumutbaren Alternativen für die Mieter gibt, wird mit einer entsprechenden Beschilderung auf die eingeschränkte Nutzung und auf die dringend einzuhaltenden Hygiene- und Abstandsregeln aufmerksam gemacht.“ Kurzfristig sollen vereinzelte Waschküchen wieder „eingeschränkt nutzbar“ sein – darunter auch die Waschküche von Miriam K. in der Altstädter Straße.

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