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Bohrstart Geothermie Wilhelmsburg
  • Am 25. Januar startete der gewaltige Bohrer mit seiner Arbeit in Wilhelmsburg.
  • Foto: Florian Quandt

Heißes Wasser gefunden! So geht Hamburgs Geothermie jetzt weiter

Mit Spannung wurden die Ergebnisse der ersten Bohrung erwartet. Und tatsächlich: Es gibt heißes Wasser in einer rund 45 Millionen alten Sandsteinschicht, 1300 Meter tief unter Erde in Wilhemsburg. Könnten dadurch Tausende Hamburger Haushalte künftig umweltschonend mit Wärme versorgt werden?

Das ist zumindest die Hoffnung der Hamburg Energie Geothermie GmbH, einem Tochterunternehmen der Hamburger Energiewerke und Hamburg Wasser. Das Geothermie-Pilotprojekt „An der alten Schleuse“ in Wilhelmsburg ist Teil des Reallabors „Integrierte WärmeWende Wilhelmsburg“, das eine nahezu CO₂-freie Wärmeversorgung für Haushalte des Stadtteils erreichen will. Eine Bohrung in 1300 Metern Tiefe kann nun einen ersten Erfolg verzeichnen.

Geothermie in Hamburg: Zweite Bohrung nötig

„Wir konnten mit unserer Erkundungsbohrung erfolgreich nachweisen, dass im Hamburger Untergrund Thermalwässer fließen, die ein Potenzial für die geothermische Wärmegewinnung aufweisen“, so Kirsten Fust, Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke. „Damit sind wir unserem Ziel einen großen Schritt nähergekommen, grundlastfähige und lokale Ökowärme für Hamburger Haushalte zu gewinnen. Jetzt gilt es, auch die zweite Bohrung sicher in die Tiefe zu führen und die Ergebnisse der Fördertests abzuwarten.“

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Die zweite Bohrung soll bis in 1400 Meter Tiefe gehen. Anschließend wird getestet, wie heiß das Wasser ist (es wird in der Tiefe mit einer Temperatur zwischen 45 und 50 Grad gerechnet) und wie viel gefördert werden könnte. Im Herbst sollen abschließende Ergebnisse präsentiert werden.

So funktioniert die Geothermie

Sind die Tests erfolgreich und die Geothermie startet, wird das heiße Wasser zur Erdoberfläche hochgepumpt, die Wärme des Wassers per Wärmetauscher entzogen und über das dezentrale Nahwärmenetz für Wilhelmsburger Haushalte nutzbar gemacht. Das abgekühlte Wasser wird zurück ins Reservoir in die Tiefe geleitet, wo es sich wieder aufwärmt – ein geschlossener Kreislauf. Da die Energie des Wassers so konstant und lokal verfügbar ist, gilt Geothermie als Erneuerbare Energie. Zudem wird nahezu kein CO₂ für die Wärmegewinnung ausgestoßen. 42 Tiefe Geothermie-Anlagen – also mit einer Bohrtiefe von über 400 Metern – sind in Deutschland bereits in Betrieb. (ncd)

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