Was war da los? : Schlagstock-Einsatz auf Schulhof in Hamburg – Video sorgt für Wirbel
Ein Video eines Polizeieinsatzes in Hamburg sorgt derzeit für Aufsehen in den sozialen Medien: Auf dem Clip erkennt man, wie drei Polizisten einen Mann am Boden fixieren und einer von ihnen mit einem Schlagstock zuschlägt.
Es wirkt auf den ersten Blick wie ein völlig aus dem Ruder gelaufener Polizeieinsatz. Auf einem Schulhof in Dulsberg sind am Samstagabend drei Polizeibeamte zu sehen, wie sie einen Mann umringen neben dem ein Fahrrad liegt.
Als er sich am Boden aufrichtet, schlägt einer der Polizeibeamten mit einem Schlagstock zu – in der Videosequenz ist nicht zu erkennen, ob die körperliche Gewalt in dem Moment als Polizeimaßnahme angemessen ist, vehementer Widerstand ist zumindest nicht erkennbar, während der Mann „Hilfe“ schreit.
Das sagt die Polizei Hamburg zu dem Einsatz
Was war da los? Laut Polizei waren die Beamten vor Ort, um die Einhaltung der Eindämmungsverordnung zu überprüfen. Der 46-Jährige sei dann mit dem Fahrrad angeradelt gekommen und hätte die Polizisten massiv beleidigt. „Daraufhin sollten seine Personalien zur Fertigung einer Strafanzeige wegen Beleidigung aufgenommen werden. Hiergegen wehrte er sich nicht nur verbal, sondern beleidigte weiterhin. Der Beschuldigte sollte nach Ausweispapieren durchsucht werden, dagegen wehrte er sich durch Schlagen. Er war weder verbal lenkbar noch durch einfache körperliche Gewalt als erstes Zwangsmittel“, sagte Polizeisprecher Holger Vehren der MOPO.
Das Video, das nun die Runde mache, bilde nicht den kompletten Verlauf der Auseinandersetzung ab. „Im weiteren Verlauf mussten die Beamten dann den Schlagstock einsetzen und zudem Pfefferspray zum Beenden des Widerstandes nutzen. Das hier vorliegende Video setzt an dem Punkt ein, als einmal auf den Arm des Beschuldigten geschlagen wurde“, so Vehren.
Hamburg: 46-Jähriger stellt Anzeige gegen die Polizei
Schlussendlich seien die Personalien festgestellt und ein Krankenwagen gerufen worden. Die Sanitäter hätten dann beim Ausspülen der Augen des 46-Jährigen geholfen. Die Polizei bewertet den Einsatz als „verhältnismäßig“.
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Anders der 46-Jährige – er hat Strafanzeige gegen die Polizisten wegen Körperverletzung gestellt. Die Polizei wiederum ermittelt wegen Beleidigung, Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. (mp)
