„Keine darf raus“: Hamburg legt Oligarchen-Yachten an die Kette!
Wenn etwas Symbol für Reichtum und Einfluss der russischen Oligarchen ist, dann sie: die riesigen, mehrstöckigen Luxus-Yachten mit ihren protzigen Innenausstattungen. Der Hamburger Hafen ist für die Schiffe eine regelmäßige Anlaufstation. Russlands Präsident Wladimir Putin höchstpersönlich hat seine Super-Yacht „Graceful“ gerade noch rechtzeitig vor den Sanktionen nach Hause geholt – was passiert mit den anderen? Aus dem Senat kommen dazu deutliche Worte.
Monatelang lag die „Graceful“, die Putin gehören soll, in der Werft von Blohm+Voss und bekam unter anderem zwei neue Balkone. Doch Anfang Februar verließ die Crew mit dem Schiff fast schon fluchtartig die Hansestadt Richtung Kaliningrad.
Yachten der Oligarchen liegen noch immer in Hamburg
Nach der Invasion Russlands in die Ukraine setzt die EU jetzt Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten um. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren. Frankreich preschte bereits vor und verkündete, Luxusimmobilien und eben auch Yachten an der Côte d’Azur zu konfiszieren. Welches Schicksal erwartet also die Oligarchen-Yachten in Hamburg?
- Deutsch (Deutschland)
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Wenn etwas Symbol für Reichtum und Einfluss der russischen Oligarchen ist, dann sie: die riesigen, mehrstöckigen Luxus-Yachten mit ihren protzigen Innenausstattungen. Der Hamburger Hafen ist für die Schiffe eine regelmäßige Anlaufstation. Russlands Präsident Wladimir Putin höchstpersönlich hat seine Super-Yacht „Graceful“ gerade noch rechtzeitig vor den Sanktionen nach Hause geholt – was passiert mit den anderen? Aus dem Senat kommen dazu deutliche Worte.
Monatelang lag die „Graceful“, die Putin gehören soll, in der Werft von Blohm+Voss und bekam unter anderem zwei neue Balkone. Doch Anfang Februar verließ die Crew mit dem Schiff fast schon fluchtartig die Hansestadt Richtung Kaliningrad.
Yachten der Oligarchen liegen noch immer in Hamburg
Nach der Invasion Russlands in die Ukraine setzt die EU jetzt Sanktionen gegen Oligarchen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten um. Damit werden unter anderem ihre Vermögenswerte in der EU eingefroren. Frankreich preschte bereits vor und verkündete, Luxusimmobilien und eben auch Yachten an der Côte d’Azur zu konfiszieren. Welches Schicksal erwartet also die Oligarchen-Yachten in Hamburg?
Eine davon ist die 115 Meter lange „Luna“, die noch bei Blohm+Voss liegt und in Bremerhaven für den Oligarchen und bis vor wenigen Tagen FC Chelsea-Eigentümer Roman Abramowitsch gebaut wurde. 2014 übergab er sie an Farchad Achmedow, der unter anderem mit Gasförderung in Sibirien ein Vermögen angehäuft hat.
EU-Sanktionen: Was passiert mit den Schiffen?
Die 156 Meter lange „Dilbar“ wurde in Bremen für den Russen Alischer Usmanow gebaut. Sein Reichtum stammt unter anderem aus der Metallindustrie, dem Bergbau und russischen Medien. Usmanows Name steht auf der EU-Sanktionsliste, er soll demnach zum inneren Putin-Zirkel gehören.
„Was liegt näher, als diese Oligarchen-Yacht in Beschlag zu nehmen?“, fordert Cansu Özdemir, Fraktionsvorsitzender der Hamburger Linken. „Mit einem Wert von über einer halben Milliarde Euro täte diese Sanktion auch richtig weh. Und es würde mit Usmanow einen Oligarchen treffen, der viele manipulierende und Kreml-gesteuerte Medien besitzt.“
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Die dritte im Bunde ist die etwas kleinere „Solandge“ mit 85 Meter Länge – ebenfalls aus Bremen. Eigentümer soll der Oligarch Suleiman Kerimov sein, einst einer der reichsten Männer der Welt.
Werden diese Schiffe festgesetzt? Bei Blohm+Voss will man sich nicht genau äußern. „Alle Aufträge und Vorhaben werden im Einklang mit der geltenden Gesetzeslage behandelt“, so ein Sprecher.
Aus dem Senat kommt jetzt eine deutliche Antwort. „Seit heute Morgen ist es im Hafen so, dass keine Waren mehr automatisch nach Russland rausgehen“, sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Dienstag. Alle Waren nach Russland müssten beim Zoll dediziert beantragt werden, und das gelte auch für die Yachten. „Sie können davon ausgehen, dass keine Yacht mehr aus dem Hafen rausgeht“, so der Senator. Am Ende entscheidet das allerdings nicht der Hamburger Senat sondern der Zoll. Außerdem muss geklärt werden, wie die eigentlichen Besitzverhältnisse bei den Schiffen sind und ob Yachten überhaupt unter die Sanktionsliste fallen.