Alter Fischereihafen: Was machen denn die Abrissbagger da?
An der Elbe in Altona sind die Bagger angerückt und reißen aktuell mehrere Gebäude ab. Was tut sich hier an der Großen Elbstraße 268 südlich des Heine-Parks? Es gibt bereits große Pläne, von Wohnungen über Markthalle und Sportflächen. Doch der Abriss verwundert – denn bisher ist noch nichts in trockenen Tüchern.
An der Elbe in Altona sind die Bagger angerückt und reißen aktuell mehrere Gebäude ab. Was tut sich hier an der Großen Elbstraße 268 südlich des Heine-Parks? Es gibt bereits große Pläne. Doch der Abriss verwundert, da bisher noch nichts in trockenen Tüchern ist.
Nördlich der Großen Elbstraße sind nur noch kleine Schutthaufen zu sehen, wo einst über Jahrzehnte eine alte Packhalle aus Backstein stand. Dort sind die Abrissarbeiten bereits beendet. Gegenüber auf der Südseite sind die Abrissbagger direkt an der Kaimauer noch im Einsatz. Dort werden mehrere unansehnliche Kühlhallen dem Erdboden gleichgemacht. Der Sprecher des Bezirks Altona, Mike Schlink, bestätigt: „Für die Große Elbstraße 268 liegt eine Abrissgenehmigung vor.“

Das gesamte Areal mit mehreren Lagerhallen südlich und nördlich der Großen Elbstraße wird derzeit neu überplant. Es gibt große Ideen für einen neuen Gewerberiegel plus Markthalle, Künstlerateliers und Flächen am Wasser für Foodtrucks oder Skater-Anlagen. Kritik gibt es auch bereits an den Plänen, insbesondere an den Höhen eines neuen „Kaispeichers“ für Wohnen und Gewerbe, der den Blick auf die Elbe verdecken wird.
Die B-Plan-Erstellung läuft in Verwaltung und Bezirksversammlung, es gab auch bereits eine erste öffentliche Vorstellung. Projektentwickler ist die Fischmarkt Hamburg-Altona GmbH, eine Tochter der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG). Sie bewirtschaftet die Flächen dort an der Elbe auf Höhe der Großen Elbstraße 147 und folgenden Hausnummern seit vielen Jahren.
Große Elbstraße: Abrissarbeiten Kühlhalle für Neubau
„Die Abrissarbeiten im Areal West laufen aktuell“, bestätigt HHLA-Sprecherin Karolin Hamann. „Das Gebäude nördlich der Großen Elbstraße ist oberirdisch bereits vollständig zurückgebaut. Der ebenfalls oberirdische Rückbau der Hallen südlich der Großen Elbstraße hat Anfang November begonnen.“ Im Anschluss an die Arbeiten werde die Bodenplatte in verschiedenen Abschnitten entfernt, um Untersuchungen zum Baugrund durchzuführen.
Dort, wo die Kühlhalle steht, entstehen elbseitig neue Gewerberiegel („Neues Elbkaihaus“) – aber durchbrochen durch eine große Markthalle. Sie besteht nach Fertigstellung aus zwei Gebäuden südlich und nördlich der Großen Elbstraße, verbunden durch eine Brücke, die bis zur Kaistraße hochführt. Im dafür abzureißenden Gebäude ist aktuell auch der Boxstall „Universum“.
Fischereihafen: Markthalle und Wohnungen am Elbhang
Das nördliche Gebäude der Markthalle soll feste Stände haben. Der südliche Teil des offenen Gebäudes wird bei Hochwasser überflutet sein und könnte für Wochenmärkte, Food-Trucks sowie als Skate- oder Sport-Flächen attraktiv sein. Im oberen Stockwerk beider Gebäude sollen Ateliers entstehen, an denen Gäste auf der Brücke vorbeiflanieren.
Neben der Markthalle gibt es einen öffentlichen Platz (Schellfischplatz), auf dem Außengastro möglich ist. Oder im Sommer auch Open-Air-Kino. Auf den begrünten Dächern der neuen Gewerbehallen an der Elbe soll es Flächen für Urban Gardening geben. Sie sollen zudem im Erdgeschoss zur Wasserseite für alle Besucher und Elbwanderer offen stehen.
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Ein Stück weiter Richtung Westen entstehen den Planungen zufolge traumhafte Wohngebäude in Hanglage nördlich der Elbuferstraße, außerdem ein neues als Kaispeicher gestaltetes – umstritten hohes – Gebäude mit Mietwohnungen. Trotz Wohnen und Markthalle soll in dem zehn Hektar großen Gebiet aber auf jeden Fall weiterhin Platz für Fischumschlag, Großhandel und Fischverarbeitung bleiben, so die Planungen.
Noch ist der B-Plan nicht verabschiedet. Da die Hallen aber der HHLA gehören, darf sie sie auch abreißen. Ob ihre Pläne am Ende auch genauso umgesetzt werden, dass wird die Zukunft zeigen, wenn der B-Plan fertig ist.