• Wartende Fluggäste am Airport ignorieren das Kontaktverbot wegen der Corona-Pandemie (23. März).
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Was ist da los?: Überall wird der Abstand kontrolliert – nur am Airport nicht

Seit Montag dieser Woche gilt in ganz Deutschland, mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen einzuhalten – die Polizei kontrolliert das in der ganzen Stadt penibel. Und am Hamburger Airport? Drängen sich am Montag Dutzende Fluggäste dicht an dicht in einer Warteschlange. Die MOPO hat mal nachgefragt, wieso nichts dagegen unternommen wird.

„Der Flughafen weist seine Gäste bereits seit Tagen intensiv darauf hin, dass ein Mindestabstand zwischen Personen von 1,50 Meter einzuhalten ist“, sagt eine Airport-Sprecherin auf Anfrage der MOPO. „Das passiert durch Aufsteller, Infografiken auf den Monitoren sowie durch regelmäßige Ausrufe.“

Trotzdem drängen sich am 23. März Dutzende Menschen vor dem Check-in-Schalter für einen Flug nach Vilnius. Wer schon mal in einer solchen Schlange stand, kann sich vorstellen, wie lange eine solche Menschenmenge so eng zusammenstehen muss.

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„Unsere Streifen sind in den Terminals unterwegs, aber die können auch nicht überall sein“, sagt ein Sprecher der Bundespolizei zur MOPO. Während Beamte in Parks Streife gehen und Passanten auffordern, Gruppenbildungen zu vermeiden, sogar Obdachlose, die auf dem Kiez in den Eingängen geschlossener Restaurants übernachten, zum Abstandhalten auffordern, bleibt eine zig Meter lange Menschenschlange mitten in der Abflughalle unentdeckt.

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Und auch das Flughafen-Personal hat nichts gesehen, könnte laut Airport aber auch nicht viel unternehmen. Die Mitarbeiter dürften die Wartenden in solchen Fällen nur auf die Abstandsregel hinweisen. „Leider hat der Flughafen keine behördlichen Befugnisse“, stellt die Sprecherin klar.

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Man arbeite aber eng mit Landes- und Bundespolizei zusammen. „Sollte es in Zukunft noch einmal zu einer Schlangenbildung kommen, wird die Landespolizei einschreiten“, verspricht die Sprecherin. Die Frage, warum das am Montag nicht passiert ist, bleibt unbeantwortet.

Bei dem Flug nach Vilnius habe es sich auch um einen ungewöhnlich vollen Charterflug mit Saisonarbeitern gehandelt: „Alle anderen Flüge, Linienflüge, die derzeit noch bei uns abfliegen, haben weit weniger Gäste. Meist nur noch zwischen fünf und 15.“

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